Frem (2020)

Zu Beginn: einige analoge Bilder, als sentimentale Erinnerung an uns, an biologische Materie, an die Dinge, die mal waren, und die Weisen, wie wir sie filmten, bevor alles verschwinden wird. Es folgt eine Komposition aus kristallklaren, digitalen Bildern – Topshots weißer Unendlichkeiten der Antarktis, choreographierte Fahrten, Flüge –, die hier und da Störungen, digitale Effekte aufweisen und von Atmen, Tonverzerrungen, weißem Rauschen begleitet werden. Maximale Sichtbarkeit, das Auge, dem nichts entgeht, weil es potentiell endlos auflösen und in alle Richtungen blicken kann, trifft auf eine Landschaft, die im Begriff ist, zu verschwinden, die ebenso überscharf und zugleich labil ist wie die präpotent-instabilen Bilder, durch die wir auf sie blicken. Vereinzelt tauchen im Bild miniaturisierte Menschen auf, Überlebende einer Katastrophe, die irgendwann zwischen dem Ziehen der Dinosaurier und einer möglichen Zukunft über uns gekommen ist. FREM ist Dokument, poetische Untersuchung von Bildgebungsprozessen und Science-Fiction-Film in einem und verschränkt in insistierender Radikalität die Vorstellungsfelder von Kunst und Forschung, Realität und Fiktion, Abbild und Abgebildetem.

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