Freedom Writers

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Heulen mit Hilary

Als die idealistische Englischlehrerin Erin Gruwell (Hilary Swank) ihren neuen Job an der Wilson High School in Long Beach antritt, ahnt die attraktive Pädagogin nicht, was da auf sie zukommt. Ihre Klasse entpuppt sich nämlich als eine Art Zwischenlager für Unterprivilegierte und Ghettokids, die vor allem der gegenseitige Hass aufeinander zusammenschweißt. Kein leichter Job für die junge Lehrerin, die gerade erst am Anfang ihres Berufslebens steht. Als dann noch eine Schießerei zwischen verfeindeten Gangs die Schule erschüttert, nutzt Erin die Gelegenheit, um auf ihre ganz spezielle Weise Front gegen den alltäglichen Rassismus und die Gewalt zu machen – mit den Mitteln der Literatur. Nach anfänglichem Zögern gelingt es ihr tatsächlich, die Aufmerksamkeit ihrer Schüler zu erwecken, und nach der gemeinsamen Lektüre des Tagebuchs von Anne Frank entsteht die Idee, dass die Schüler ihre eigenen alltäglichen Erlebnisse und Erfahrungen mit Ausgrenzung, Diskriminierung, blutigen Bandenkriegen und häuslicher Gewalt zu Papier bringen. Und tatsächlich: Gegen die Widerstände der Schulleiterin gelingt es ihr, in den verhärteten Seelen ihrer Schüler etwas zu bewegen…
Natürlich denkt man bei Freedom Writers sofort an zweierlei. Zum einen an Michelle Pfeifer in Dangerous Minds / Gefährliche Gedanken von John N. Smith aus dem Jahre 1995 und zum anderen an die Vorgänge rund um die ins Gerede gekommene Rütli-Schule im Berliner Stadtteil Neukölln, in der die Zustände ähnlich, wenngleich nicht ganz so krass wie in diesem Film sein mögen. Der Film basiert auf den Erlebnissen der real existierenden Erin Gruwell, die diese in einem Buch mit dem Titel The Freedom Writers Diary: How a Teacher and 150 Teens Used Writing to Change Themselves and the World Around Them festhielt. Doch trotz dieser Verankerung in der Wirklichkeit des von Gewalt und Drogen geprägten Schulalltags an der Wilson High School ist Freedom Writers bereits auf den ersten Blick unschwer als Produkt Hollywoods zu identifizieren, wenngleich kaum ein Zweifel an den guten Absichten des Regisseurs bestehen mag. Von Anfang an lässt der Regisseur Richard LaGravenese kaum einen Zweifel daran, dass er mitreißen und vor allem auch emotional berühren will. Um dieses Gefühl über 123 Minuten aufrecht zu erhalten, werden alle Register gezogen, was selbst an Hilary Swank nicht spurlos vorbeigeht. Ein bisschen weniger wäre auch in diesem Falle mehr gewesen, der richtigen und wichtigen Botschaft des Filmes hätte diese Zurückhaltung vermutlich nicht geschadet. Doch trotz aller Vorbehalte gegen die Inszenierung, die zum Teil sicherlich berechtigt sind, bleibt Freedom Writers engagiertes Kino, das einige bemerkens- und bedenkenswerte Botschaften parat hat, die — in die Realität übersetzt — auch an deutschen Schulen so manches Problem anpacken könnten. Zumal man den Eindruck bekommt, dass Handeln auch hierzulande bitter nötig wäre.

Freedom Writers

Als die idealistische Englisch-Lehrerin Erin Gruwell (Hilary Swank) ihren neuen Job an der Wilson High School in Long Beach antritt, ahnt die attraktive Pädagogin nicht, was da auf sie zukommt.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Smarty · 10.11.2007

Also, ich bin mal gespannt wie der so ist.
ich gehe mit meiner Klasse am dienstag in den Film

Spaghettie · 11.04.2007

Super Film mit dem super Schauspieler Partrick Dempsey!
Muss einfach gesehen werden

mausi · 06.04.2007

Dieser Film müsste man in jerde Schulklasse zeigen,da können sich einige mal ein Beispiel dran nehmen!

freaky · 06.04.2007

Klasse Film! Teilweise echt erschreckend und traurig, aber total authentisch. Wirklich zu empfehlen!!!!

admin · 01.04.2007

Der Film ist absolut klasse kann man ruhig weiter empfehlen muss man gesehn haben !

G.Tieger · 31.03.2007

Der Film ist sehr gelungen, wahr und authentisch. Dazu gibt es das Buch auf deutsch mit allen Tagebucheinträgen und hier die internetseite mit viel Hintergrundinformation: http://www.freedom-writers.de