Die Reise der Pinguine (2005)

Eine Filmkritik von Redaktion

Überleben in der Antarktis

Ein wirklich erwärmende Dokumentation über ein eiskaltes Sujet: Unter extrem harten Drehbedingungen von bis zu minus 40 Grad Celsius hat Luc Jacquet ein bewegendes Filmereignis voller Wärme und Poesie geschaffen, das Einblicke in eine spektakuläre, unbekannte Welt gewährt.

Mit über 1,4 Millionen begeisterten Zuschauern avancierte Die Reise der Pinguine zum erfolgreichsten Dokumentarfilm der deutschen Kinogeschichte und erhielt obendrein den Regie-Oscar: Eigentlich hätten den die Protagonisten verdient gehabt, doch erwiese sich dies als doch etwas komplizierteres Unterfangen bezüglich der Massen-Ehrung, des nicht stark genug klimatisierten Übergabeortes sowie den Sprachverständigungen während der Laudatio.

Eigentlich besitzen Dokumentationen beim Kinopublikum ein schweres Standing und bleiben in TV-Domänen gefangen. Aber richtige Mammut-Produktionen erreichen im deutschen Kino eine hohe Trefferquote wie Deep Blue oder Mikrokosmos beweisen. In diese Reihe von Erfolgen fügt sich Luc Jacquets Wander-Arie nahtlos ein: Die Dokumentation über das im Grunde doch recht eintönige Leben und Leiden der Kaiserpinguine eroberte amerikanische Tierherzen im Sturm und platzierte sich auch schnell in die Top 10 der deutschen Kino-Charts.

Im Frühjahr beginnt in der lebensfeindlichen, antarktischen Gegenwelt der alljährliche Parforcegang der Kaiserpinguine. In Scharen verlassen sie den schützenden Ozean und pilgern in Karawanen zu ihren Brutplätzen. Wie die putzigen Watschler trotz der sich ständig ändernden Umgebung immer einen neuen Weg durch diese Schrecken des Eises und der Finsternis finden, bleibt bis heute ein Rätsel: Denn kurioserweise erreichen die einzelnen Gruppen nach einem wochenlangen Marsch nahezu synchron das gemeinsame Ziel. Nun folgt sie bis Mai andauernde Paarungszeit mit ausschließlich geschmolzenem Schnee als „Nahrung“. Danach legt das Weibchen ein einziges Ei, und die wirklich lebensbedrohlichen Prüfungen stehen erst noch bevor…

Für das Film-Team war es jedoch auch nicht gerade eine karibische Traumzeit, denn Regisseur Luc Jacquet und sein Team verfolgten das spartanische Dasein der Kaiserpinguine im desolaten Eis lange 14 Monate. Das Resultat: Eine beherzte Dokumentation, die eine gute und lehrreiche Geschichte zu erzählen vermag, ohne auch nur eine Minute Langeweile aufkommen zu lassen. Und diese Geschichte erzählen die Pinguine mitunter selbst; via plakativer Bilder und diverser Erzähler. Das klingt bisweilen zwar sehr albern und infantil, aber was soll’s: das Gesehene ist großes Glück genug.
 

Die Reise der Pinguine (2005)

Wenn jemals Bernhard Grzimeks gerne benutzte Wendung der „possierlichen Tierchen“ auf eine Gattung zugetroffen hat, dann mit Sicherheit auf Pinguine.

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Meinungen

mfG · 03.01.2006

Grandiose Aufnahmen - Grausamer Text, abscheuliche Musik. Eine Frechheit gegenüber diesen Tieren. Kein Wunder wenn der Regisseur sich gegen amerikanische ultrakonservative Christen wehren muss - selber Schuld! "Oase der Liebe", "oh, spürst Du wie das Eis unter den Füssen kitzelt" usw. 85Min. lang ist eine unverschämtheit. Genauso Robben und Raubvögel "Monster" zu nennen. Der gute Luc hat wohl zu lange im Eis gelebt - mein Tipp: die DVD lautlos anschauen.

· 16.12.2005

Schön aber zu kindisch, etwas mehr Zurückhaltung wäre mehr gewesen.

Gast · 29.11.2005

Schade um den schönen Film, die Kommentare machen vieles kaputt, deshalb nicht so das große Ding, als das es gehypt wird.

pief · 27.11.2005

wunderbare bilder mit unerträglichen texten - kinderunverträglich. eltern völlig überfordert, denken, es wäre ein 'tierfilm für kinder' - viele weinten und mussten rausgebracht werden! tonlos wäre es ein wunderbares erlebnis, diesen film sehen zu dürfen.

Helmar · 04.11.2005

Stellenweise werden mir zu viele menschliche Attribute auf die Tiere übertragen. Das macht es wiederum nicht zu einer ernstzunehmenden Dokumentation, sondern zum docutainment.
Aber ich schätze der Film will auch nicht mehr und versteht so, mehr als die "üblichen Verdächtigen" in die Säle zu locken. Ich eindrucksvollen Aufnahmen, fantastischen Szenerien und mit stimmiger Musik werden einmalige Eindrücke vermittelt. Und so shaut mensch sich gerne 1,5 h Pinguine an, die's echt nicht leicht haben.

Gregor van den Boom · 28.10.2005

Schöne Bilder, aber eine unerträglich kitschige Tonspur. Warum macht man so etwas?

Der Redaktör · 27.10.2005

Errare humanum est! Danke für die Berichtigung...

Michael Schirmer · 27.10.2005

Es war nicht Bernhard Grzimeks sondern Heinz Sielmann!!!

Petra · 26.10.2005

Der Film ist riesig. Ich liebe Pinguine; dieser Film fehlte noch. Doch die Kommentare sind überflüssig, es sei denn man hätte ihn als Kinderfilm deklariert

Birgit · 25.10.2005

Der Film ist klasse, die Musik und die Texte stören immens. Wenn er im TV kommt werde ich den Ton abdrehen, eine CD auflegen, vielleicht Klassik, und die Bilder für sich sprechen lassen!

moritz · 23.10.2005

Grandios..... mehr Worte bedarf es zu diesem Film nicht.

norbert.hey@gmx.de · 23.10.2005

Ein packender und zugleich einfühlsamer Film. Nicht unbedingt ein Kinderfilm, denn die Natur ist ggf. sehr grausam (Kinder im Kino haben geweint). Eine der besten Tierfildokumen-tationen, die ich je gesehen habe.

Gast · 15.10.2005

also wozu diese albernen Dialoge zwischen den Pinguinen???? DAs raubt dem Film viele Punkte!! ANsonsten superschön.

PÖXDVUMSÖPOR · 14.10.2005

OHHHH! VOLL SÜß!

Gast2 · 14.10.2005

Super schöne Aufnahmen und geile Musik, aber die Dialoge der SPRECHENDEN Pinguine sind schon ein wenig albern und teilweise peinlich.

· 07.10.2005

Der Film ist fantastisch!!!!!!!!!!!

jassy =D · 04.10.2005

pinguine rulen! :)