Cincinnati Kid

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Sonntag, 12. Februar 2012, ARTE, 20:15 Uhr

Welch ungeheure Spannung ein Kartenspiel zu erzeugen vermag, zeigt dieser Poker-Klassiker nach dem Roman Der Pokerkönig / The Cincinnati Kid von Richard Jessup aus dem Jahre 1965, der den US-amerikanischen Schauspieler Steve McQueen (1939-1980) in einer seiner Paraderollen als ambitionierten Zocker präsentiert. Cincinnati Kid beschwört das Spiel als nervenaufreibendes Duell zweier erbitterter Widersacher am Pokertisch herauf, und innerhalb der atmosphärisch dichten Dramaturgie ist es die berühmte letzte Karte, die alles in dieser sich packend zuspitzenden Geschichte entscheiden wird.
Im New Orleans der 1930er Jahre hat sich der junge Eric „Cincinnati Kid“ Stoner (Steve McQueen) bereits einen klingenden Namen als Poker-As in der Stadt erworben. Als der legendäre Spieler Lancey Howard (Edward G. Robinson), der als unangefochtener Champion des Five Card Stud gilt, nach New Orleans kommt, setzt Cincinnati Kid alles daran, gegen diese Koryphäe anzutreten, doch der standesbewusste Howard zeigt zunächst kein Interesse daran, mit diesem jungen Herausforderer zu spielen. Schließlich gelingt es jedoch Cincinnatis Freund und Partner Shooter (Karl Malden), Howard für eine äußerst lukrative Runde gegen Cincinnati an den Pokertisch zu bringen, und in einem Hinterzimmer steigt das große Duell, bei dem es nicht mit rechten Dingen zugeht, wie Cincinnati bald bemerkt …

Dem kanadischen Regisseur Norman Jewison (In der Hitze der Nacht / In the Heat of the Night, 1967, Jesus Christ Superstar, 1973, Mondsüchtig / Moonstruck, 1987, Hurricane / The Hurricane, 1999), dessen illustres Werk sich aus extrem unterschiedlichen Genres und Filmen zusammensetzt, hat mit seinem frühen Film Cincinnati Kid bereits kräftig für Furore gesorgt und einen Kult-Klassiker kreiert. Die Welt der passionierten Spieler, flankiert von Intrigen und schönen Frauen, atmosphärischer Musik und sich stets neu aufbauender Hochspannung ist kaum je so gelungen inszeniert worden wie hier, wobei die hintergründige Moral dieser vielschichtigen Geschichte mit den differenziert gestalteten Charakteren ihr Übriges dazu beiträgt, Cincinnati Kid zu einem unvergesslichen Kleinod der Filmgeschichte werden zu lassen.

Cincinnati Kid

Welch ungeheure Spannung ein Kartenspiel zu erzeugen vermag, zeigt dieser Poker-Klassiker nach dem Roman „Der Pokerkönig“ / „The Cincinnati Kid“ von Richard Jessup aus dem Jahre 1965, der den US-amerikanischen Schauspieler Steve McQueen (1939-1980) in einer seiner Paraderollen als ambitionierten Zocker präsentiert.
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