Brücke nach Terabithia (2007)

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Die andere Welt

Jess Aarons (Josh Hutcherson) ist ein ganz normaler Fünftklässler in einer durchschnittlichen Kleinstadt, und er hat die ganz normalen Probleme eines Jungen in seinem Alter: Sein Vater ist beruflich viel unterwegs und seine Mutter ist vollkommen mit der Erziehung seiner vier Schwestern so beschäftigt, dass für den Jungen kaum mehr Zeit bleibt. Auch in der Schule ist der Jess ein Außenseiter, von seinen Mitschülern wird er gehänselt, Anerkennung findet er allein durch die Tatsache, dass er einer der schnellsten Läufer seiner Klasse ist und wie ein Besessener trainiert, um endgültig der Beste in dieser Disziplin zu werden. Doch dann ist es ausgerechnet ein Mädchen, das ihm einen Strich durch die Rechnung macht, denn die neue Mitschülerin Leslie (Anna Sophia Robb) tritt im Wettrennen gegen die Jungs an – und gewinnt.

Doch selbst diese Niederlage kann der aufkeimenden Freundschaft zwischen Jess und Leslie keinen Abbruch tun, denn das Mädchen ist ebenfalls eine Außenseiterin, und so haben sich zwei Seelenverwandte gefunden. Das unsichtbare Band zwischen den beiden wächst noch mehr, als sie gemeinsam eine geheimnisvolle Welt – das phantastische Königreich Terabithia – erfinden, das schließlich dank der Macht der Imagination konkrete Formen annimmt und das mehr und mehr in ihr reales Leben einzudringen beginnt…

Die Ähnlichkeiten des Films Die Brücke nach Terabithia / Bridge to Terabithia mit Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia / The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe sind keinesfalls zufällig, immerhin zeichnet für die Realisierung des Films Walden Media verantwortlich, die schon die Verfilmung der Chroniken von Narnia besorgte. Auch mit Peter Jacksons Fantasy-Saga Der Herr der Ringe / The Lord of the Rings ist der Film des ungarischen Regiedebütanten Gabor Csupo nicht nur inhaltlich verbunden: Die Special Effects stammen aus der Schmiede von Weta Workshop, die Jacksons Filmen ihren unverkennbaren Look gaben. Und die Wahlverwandtschaften gehen noch weiter, denn in zwei Bänden der Narnia–Chroniken wird eine Insel namens Terabinthia erwähnt, womit die Vorbilder klar benannt sind.

Bei so vielen Querverbindungen droht ein Film in der Masse und dem Erfolg seiner Vorbilder zu verschwinden, doch im Falle von Die Brücke nach Terabithia / Bridge to Terabithia gelingt der Spagat zwischen der Orientierung an Vorbildern und einem eigenständigen künstlerischen Weg. Dies liegt vor allem daran, dass Csupo sich viel Zeit für die Sorgen und Nöte seiner beiden jugendlichen Hauptdarsteller nimmt und es versteht, der Geschichte eine Wendung zu geben, die die individuellen Sorgen und Nöte von Jess und Leslie ernst nimmt. Trotz aller optischen Opulenz stehen nicht die Fantasy-Elemente im Mittelpunkt der Geschichte, sondern die phantasievolle und bunte Erlebniswelt der Kids, aus der die geheimnisvolle Welt von Terabithia entsteht, die niemals die Anbindung zur Realität verliert, wenngleich an einigen Stellen die Grenze zum Kitsch dann doch überschritten wird. Ein sehenswertes Abenteuer für nicht mehr ganz kleine Kinozuschauer und für deren Eltern.
 

Brücke nach Terabithia (2007)

Jess Aarons (Josh Hutcherson) ist ein ganz normaler Fünftklässler in einer durchschnittlichen Kleinstadt, und er hat die ganz normalen Probleme eines Jungen in seinem Alter:

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Meinungen

Dirk · 26.05.2007

Der Film ist echt klasse, ok ein wenig traurig auch aber dennoch richtig klasse. Ist sowohl für Groß als auch Klein.
Narnia finde ich dagegen eher langweilig. Jeder so wie er meint.
Aber schaut einfach mal hinter die Geschichte.

Katja · 01.04.2007

Sehr trauriger Film und eine Enttäuschung für alle, die Ähnlichkeiten mit Narnia suchen. KEIN Kinderfilm, ist ein DRAMA!!!!

Allison · 08.03.2007

ich finde den film sehr schön, er ist einfach super. Der film wurde genau nach dem Buch gadreht, dass finde ich gut, denn sonst wäre der Film bestimmt nicht so schön wie jetzt!!!