Anne at 13,000 ft (2019)

Anne ist Ende 20 und arbeitet in einem Kindergarten in Toronto, die Kinder lieben sie, seit kurzem wohnt sie in ihrer eigenen Wohnung, und beim Fallschirmspringen ist sie in ihrem Element. Die Kamera bleibt in ihrer Nähe, nimmt alle ihre Bewegungen wahr, Begeisterung, Unruhe, Apathie, und registriert ihre Stimmung, die von jetzt auf gleich kippen kann. Sie registriert auch Warnzeichen, die man zunächst übersehen könnte: ihre beinah ans Infantile grenzende Begeisterungsfähigkeit, das Glas Wein zu viel, unangemessene Streiche. Ihr Umfeld bemerkt etwas, aber niemand spricht aus, was Annes Problem sein könnte. Ihre Mutter fragt, ob es ihr gut gehe, ein Mann auf einer Hochzeit erzählt ihr von seinem Kampf mit der Depression, ihre Kollegin erinnert sie daran, dass man 90 Kinder nicht sich allein überlassen darf. Anne verhält sich immer erratischer. Die Unvorhersehbarkeit einer Frau unter dem Einfluss von – ja, wovon eigentlich? – ist aufwühlend, man weiß nie, was als Nächstes geschieht. Ein unangenehmes, aber auch berauschendes Gefühl, wie im Bauch, wenn das Flugzeug abhebt und man weiß, dass man bald springen muss.

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