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Mit „Ponyherz“ von Markus Dietrich wird die beliebte Jugendbuchreihe auf die Leinwand gebracht – mit einer tiefen Mensch-Tier-Freundschaft im Zentrum.

Ponyherz - Wild und frei (2023)

Eine Filmkritik von Andreas Köhnemann

Das Pferd, mein Freund

Umzug nach Groß-Hottendorf, of all places. Mit Mama (Sophie Lutz), Papa (Christoph Letkowski) und dem kleinen Bruder (Levi Drozd). Aber ohne die beste Freundin. Uff, das nervt. Anni (Martha Haberland) ist mies gelaunt. Und alle, die mal jung waren, werden das sicher nachvollziehen können.

Die Eltern sind erst mal damit beschäftigt, ihre kleine Gärtnerei im Ort zu etablieren. Immerhin sei ein Pferdehof in der Nähe, meint die Mutter bei einem ihrer Aufmunterungsversuche. Ja, das sind tatsächlich positive Nachrichten. Denn Anni mag Pferde irgendwie lieber als Menschen. Am liebsten hätte sie ja ein eigenes. In einem Skizzenbuch fertigt sie Comiczeichnungen der Tiere an, insbesondere von einem Pferd namens Ponyherz.

Und plötzlich steht ihr dann im Wald ein Pferd gegenüber, das exakt so aussieht wie in ihren Zeichnungen. Rasch baut Anni eine enge Beziehung zu dem Tier auf. Wie wir bald erfahren, gehört das Pferd zu einer Gruppe von Wildpferden, für die der reiche Graf von Merfeld (Dieter Hallervorden) ein Naturschutzgebiet errichtet hat, damit sie sich dort frei bewegen können. Das diebische Duo Locke (Boris van Severen) und Michi (Mora Vander Veeken) wurde indes damit beauftragt, die Pferde einzufangen und zu stehlen. Anni will etwas dagegen unternehmen.

Ponyherz basiert auf der gleichnamigen Buchreihe der Autorin Usch Luhn und der Illustratorin Franziska Harvey, die es bereits auf eine siebenstellige Gesamtauflage gebracht hat. Der 1979 in Strausberg geborene Regisseur Markus Dietrich (Willi und die Wunderkröte) erzählt nun mit seinem Co-Autor Peter Freund, wie die Protagonistin Anni und das Pferd mit der charakteristischen herzförmigen Blässe auf der Stirn zueinanderfinden und zu einem unzertrennlichen Team werden.

Schön ist, wie hier die Verbindung zwischen den beiden hergestellt wird: Das Tier hat, wie Anni schnell erkennt, schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht – und auch Anni hat Schwierigkeiten, mit ihren Mitmenschen zurechtzukommen. In der Schule wird sie als Neue von der Clique um Pia (Felizia Trube) und Bine (Amely Trinks) gemobbt. Nur Lorenz (Franz Krause), dessen Onkel Pieter (Peter Lohmeyer) Inhaber des Pferdehofs ist, verhält sich freundlich – allerdings weiß Anni nicht so ganz, wie sie damit umgehen soll.

Hauptdarstellerin Martha Haberland spielt Anni nicht als durchweg nettes, höfliches Mädchen, sondern als ziemlich trotzige Jugendliche. Gut so! Wenn Anni jedoch mit Pferden interagiert, offenbart sich ihre Feinfühligkeit. Mit Ponyherz vereinbart sie ein Geheimzeichen; sie findet Wege, um mit dem ebenfalls recht renitenten Tier zu kommunizieren.

Frei von Klischees ist der Film (wie schon die Vorlage) nicht. Während Annis Eltern sowie einige andere Erwachsene – der Onkel von Lorenz oder die von Nilam Farooq verkörperte Lehrerin Gabi Grünklee – angenehm zurückhaltend angelegt sind, darf Altstar Dieter Hallervorden als Graf von Merfeld in Kombination mit Lucas Tavernier als Butler spürbaren Spaß an der Distinguiertheit‏‎ seiner zugespitzten Rolle zeigen. Die schurkischen Figuren wirken hingegen um eine Spur zu albern und karikaturesk, um zu überzeugen. Hier könnte auch einem jüngeren Publikum durchaus Komplexeres zugetraut werden.

Die größte Stärke von Ponyherz liegt fraglos in der Darstellung der Freundschaft zwischen Anni und dem titelgebenden Pferd – und in der glaubhaften Vermittlung, wie diese Bindung Anni alsbald dabei hilft, mit der ungewohnten Situation, dem neuen Zuhause und den neuen Leuten in ihrem Umfeld Frieden zu schließen.

Ponyherz - Wild und frei (2023)

Anni ist vor kurzem mit ihrer Familie ins beschauliche Dörfchen Groß-Hottendorf gezogen und träumt davon, endlich das langersehnte eigene Pferd zu bekommen. Doch der Wunsch bleibt unerfüllt. Noch dazu muss sie sich in der neuen Schule Sticheleien von Pia und Bine gefallen lassen. Trost erfährt sie vom gleichaltrigen Lorenz, der auf dem Hof seines Onkels Pieter lebt und mit dem sie sich anfreundet. Als sie eines Tages Zuflucht im nahegelegenen Wald sucht, traut ihren Augen nicht: Vor ihr steht ein Wildpferd, das sogar eine herzförmige Blässe auf der Stirn hat! Zwischen Ponyherz, wie sie das Wildpferd nennt, und Anni besteht sofort eine magische, innige Verbindung. Doch dann tauchen Pferdediebe auf und wollen die Herde, in der Ponyherz lebt, stehlen und verkaufen. Wird es Anni und Lorenz gelingen, die Diebe zu stellen und die Wildpferde wieder in Freiheit zu bringen?

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Meinungen

Oliver Betke · 10.03.2023

Hej,

Martha Haberland wird nur mit D am Ende geschrieben.

Liebe Grüße,
Oliver