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Trailer des Tages

Didi

Ein Beitrag von Mathis Raabe

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Dìdi (2024) - Trailer (englisch)
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Manche Dinge bekommt man nicht von seinen Eltern beigebracht: wie man flirtet, wie man coole Freunde findet und wie viel Wodka zu viel Wodka ist. Viele Filme haben sich mit der emotional turbulenten Lebensphase der frühen Teenagerjahre beschäftigt, in der man all diese Dinge selbst herauszufinden versucht. Und ab und zu ist ein Juwel dabei, das dieses Lebensgefühl tatsächlich packt und in Zelluloid bannt, das ein Publikum zurückversetzen kann, und das, obwohl die Filmemacher*innen selbst schon lange nicht mehr dreizehn Jahre alt sind. Mid90s ist so ein Film, der Leute wieder in Berührung mit ihren inneren Teenager*innen bringen kann, oder natürlich der ewige Klassiker Stand By Me.

Wenn man dem Publikum des Sundance Festivals glauben darf, ist Didi auch so ein Film: Er wurde dort Anfang des Jahres mit dem Publikumspreis für das beste US-Drama bedacht. Der Debütfilm von Sean Wang nimmt die Perspektive eines taiwanesisch-amerikanischen Dreizehnjährigen ein. Migrantische Perspektiven und gerade der Blick auf asiatisch-amerikanische Familienverhältnisse haben das Kino erst in den letzten paar Jahren verstärkt geprägt. Filme wie Everything Everywhere All At Once haben toughe, aber auch strenge Mutterfiguren gezeigt. In Didi, so verspricht die Synopsis, lernt die Titelfigur übers Flirten, Freunde finden und Wodka trinken schließlich auch, die eigene Mutter zu lieben.

Wie beim zuvor erwähnten Mid90s hat Sean Wang den Film in der Zeit seines eigenen Aufwachsens angesiedelt. Didi spielt im Jahr 2008, als soziale Medien noch in den Kinderschuhen stecken, und dürfte Um-die-30-Jährige besonders ansprechen.

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