Amos Gitai

Amos Gitai

Amos Gitai wurde am 11. Oktober 1950 in Haifa, Israel geboren. Wie sein Vater studierte er zunächst Architektur. Der Ausbruch des Yom Kippur Krieges 1973 unterbrach sein Studium und Super-8 Aufnahmen, die er von Helikoptereinsätzen drehte, führten zu seiner Karriere als Filmmacher.

Gitai hat außergewöhnliche, sehr persönliche und gesellschaftlich bedeutende Arbeiten produziert. In fast 40 Filmen, Dokumentar- und Spielfilmen, hat Gitai die Besonderheiten der Geschichte des Mittleren Ostens und darüber hinaus auch seine eigene persönliche Geschichte entdeckt, durch Themen wie Heimat und Exil, Religion, soziale Kontrolle und Utopien. Sein Markenzeichen sind lange Einstellungen mit spärlichen aber charakteristischen Kamerabewegungen und sein eigenwilliger und kluger Humor. In den späten 70zigern und früheren 80zigern drehte Gitai viele Dokumentarfilme, wie House (1980) oder Field Diary (1982). In der gleichen Zeit promovierte Gitai im Bereich Architektur an der Universität Berkey — Kalifornien.

Nach der kontroversen Aufnahme von Field Diary zog Gitai 1983 nach Paris, wo er für die nächsten 10 Jahre lebte. In dieser Zeit setzte er im großen Umfang seine Reisen fort und machte Dokumentarfilme wie Pineapple (1983) — eine humorvolle Odysee über den Anbau und Marketing von Ananas. Er drehte auch Brand New Day (1987) — ein Film, der Annie Lennox und der Band Eurythmics auf ihrer Japan Tour folgte. Während dieser Zeit begann er auch fiktive und historische Filme über die Erfahrung im Exil zu machen, wie den Venedig Critic’s Prize Gewinner Berlin Jerusalem (1989) und eine außergewöhnliche Trilogie über die jüdische Golem Legende (1991 — 1993).

Mitte der 90ziger Jahre zog Gitai zurück nach Haifa und begann die ergiebigste, produktivste Periode seiner Kariere bisher. In über 10 Jahren drehte Gitai mehr als 15 Filme, Dokumentationen und Spielfilme. 1995 kennzeichnete der Spielfilm Devarim (1995) die Rückkehr in seine Heimat und das Wiedersehen mit dem Licht und der Landschaft von Tel Aviv. Er vervollständigte seine Trilogie über Israelische Städte, die mit Devarim begann, mit Yom Yom (gedreht in Haifa, 1998) und Kadosh (gedreht in Mea Shearim, dem Stadtteil der orthodoxen Juden in Jerusalem, 1999). Weitere Spielfilme folgten, darunter Kippur (2000), Eden (2001), Kedma (2002), Alila (2003), Promised Land (2004), Free Zone (2005) und News from Home (2006).

Gitai’s Arbeiten waren bereits Gegenstand von zahlreichen Retrospektiven, hervorzuheben sind Ausstellungen im Centre Pompidou (Paris), NFT und ICA (London), New York’s Lincoln Center und in den Cinematheken in Berlin, Madrid, Jerusalem, Paris, Sao Paolo, Tokyo und Toronto. Seine Filme werden regelmäßig in das offizielle Programm von den bedeutenden Filmfestivals von Cannes, Venedig und Toronto eingeladen.

Filmographie — Amos Gitai (Auswahl)

2010
Roses à crédit (TV)

2009
La guerre des fils de la lumière contre les fils des ténèbres
Carmel

2008
Plus tard tu comprendras

2007
Désengagement (Trennung)
Chacun son cinéma (Segment: Le Dibbouk de Haifa)

2006
News From Home

2005
Free Zone

2004
Promised Land

2003
Alila

2002
Kedma
September 11 — 11‘09”01

2001
Eden

2000
Kippur

1999
Kadosh

1998
Yom Yom

1995
Devarim

1993
The Petrified Garden

1991
Golem, the Spirit of Exile

1990
Birth of a Golem

1989
Berlin-Jerusalem

1985
Esther