Benicio Del Toro

Benicio Del Toro

Benicio Del Toro durfte für seine Leistung in Traffic — Macht des Kartells im Jahr 2000 einen Oscar und einen Golden Globe als bester Nebendarsteller entgegennehmen. Dazu kamen Auszeichnungen der Screen Actors Guild, der BAFTA, der New York Film Critics, der National Society of Film Critics, der Chicago Film Critics Association und der Silberne Bär der Berlinale. Mit der Wandlungsfähigkeit eines Chamäleons beeindruckt er in buchstäblich allen Rollen in denen er regelrecht aufzugehen scheint.

So empfahl sich Del Toro bereits 1995 mit einer der exzentrischsten Performances der letzten Jahre als einer der vielversprechendsten Jungstars von Hollywood: Er besaß den Mut, seine Rolle Bryan Singers Thriller-Meisterwerk Die üblichen Verdächtigen als exaltierter Gangster Fenster so flamboyant zu spielen, dass man buchstäblich keine seiner Dialogzeilen verstehen konnte. Der Part bescherte ihm seinen ersten Independent Spirit Award als „Bester Nebendarsteller“ (für Basquiat (1996) erhielt er eine zweite Auszeichnung). In Terry Gilliams Hunter-S.-Thompson-Verfilmung Fear And Loathing In Las Vegas (1998) gab Del Toro erneut Vollgas: Um den nach dem Chicano-Aktivisten Oscar Zeta Acosta modellierten Dr. Gonzo überzeugend spielen zu können, legte er knapp 20 Kilo zu und recherchierte bei Acostas Familie, die ihm auch dessen Garderobe zur Verfügung stellte.

Del Toro wurde am 19. Februar 1967 in Santurce, Puerto Rico, geboren und wuchs in Pennsylvania auf. Später besuchte er die University of California in San Diego. Vor der Schauspielerei versuchte sich Del Toro als Maler. Zunächst nur zur Abwechslung studierte er in New York und Los Angeles Schauspiel bei Stella Adler und Arthur Mendoza. Nach einem Cameoauftritt in Big Top Pee-wee (1988) folgte sein offizielles Spielfilmdebüt in dem James-Bond-Film 007 – Lizenz zum Töten (1989).

Dem folgten Rollen in Filmen wie Sean Penns The Indian Runner, Peter Weirs Fearless – Jenseits der Angst, Abel Ferraras Das Begräbnis und Tony Scotts The Fan. Dann spielte Del Toro neben Alicia Silverstone und Christopher Walken in der Actionkomödie Ärger im Gepäck (1997) und erntete erstklassige Kritiken für seine Leistung in Christopher McQuarries Desperado-Thriller The Way Of The Gun (2000).

2000 stand er für Guy Ritchies Snatch – Schweine und Diamanten, Sean Penns Das Versprechen und William Friedkins Die Stunde des Jägers vor der Kamera.

Für 21 Gramm erhielt Benicio Del Toro 2003 bei den Filmfestspielen von Venedig den Publikumspreis Leone del Pubblico als „Bester Schauspieler“. Im Jahr 2005 spielte er in Robert Rodriguez Action-Thriller-Comic Sin City und drehte mit Steven Soderbergh Che, in dem Del Toro die Rolle des südamerikanischen Revolutionärs spielt.

Filmographie — Benicio del Toro (Auswahl)

2011
The Three Stooges (Regie: Bobby Farrelly und Peter Farrelly)
White Widow (Regie: Christian Filippella)

2010
Somewhere (Regie: Sofia Coppola)

2008
The Wolfman (Regie: Mark Romanek)
CHE — Guerilla (Teil 2) (Regie: Steven Soderbergh)
CHE — Revolucion (Teil 1) (Regie: Steven Soderbergh)

2007
Things We Lost in the Fire (Eine neue Chance, Regie: Susanne Bier)

2005
Sin City (Regie: Robert Rodriguez)

2003
21 Grams (21 Gramm, Regie: Alejandro González Iñárritu)
The Hunted (Regie: William Friedkin)

2001
The Pledge (Regie: Sean Penn)

2000
Traffic (Traffic — Die Macht des Kartells, Regie: Steven Soderbergh)
The Way of the Gun (Regie: Christopher McQuarrie)
Snatch (Regie: Guy Ritchie)

1998
Fear and Loathing in Las Vegas (Regie: Terry Gilliam)

1997
Excess Baggage (Regie: Marco Brambilla)

1996
The Funeral (Regie: Abel Ferrara)
The Fan (Regie: Tony Scott)
Basquiat (Regie: Julian Schnabel)
Joyride (Joyride — Die Fahrt ins Nirgendwo, Regie: Quinton Peeples)

1995
The Usual Suspects (Die üblichen Verdächtigen, Regie: Bryan Singer)

1993
Fearless (Regie: Peter Weir)

1991
The Indian Runner (Regie: Sean Penn)