Ein großartiges Ende, einige überraschende Zwischentöne und vieles, was man von Michael Haneke kennt. Das sind
Joachim Kurzs Eindrücke von
Happy End, dem er durchaus Chancen gibt, um für Haneke die geschichtsträchtige dritte Goldene Palme zu gewinnen.
Neue Clips aus dem Film haben wir auch für euch.
News
Die Lage an Cannes sei angespannter als gewöhnlich berichtet die
Welt. Dabei gehe es zum einen um die Sicherheitsvorkehrungen, zum anderen um die Netflix-Debatte: “Die Krise spitzt sich zu, und wie oft in Krisen entspringen ihr hochinteressante Filme; die Connections, die Instinkte dafür funktionieren in Cannes immer noch wie an keinem zweiten Ort.”
Auf die Seite des Streaminganbieters schlägt sich die
Neue Zürcher Zeitung. “Ist die beinahe reflexhaftige Ablehnung des Streaming-Dienstes berechtigt oder bildet sich darin die Arroganz des alten cinephilen Adels ab, der sich über das populäre Massenmedium erhebt und den Wandel der Zeiten nicht wahrhaben will?”
An anderer Stelle äußerte sich Netflix-Chef Ted Sarandos frustriert über die nächstes Jahr in Kraft tretende Regel in Cannes. Für Netflix wäre eine Teilnahme am Festival damit unwahrscheinlicher, meinte er gegenüber
Variety.
„Die Einbindung der Internetgiganten in die europäische Filmindustrie ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Kinos.“, so heißt es in einem Aufruf, den bedeutende Filmemacher wie Wim Wenders oder Michael Haneke heute in cannes unterzeichnet haben. Mehr bei
DiePresse.
Mehr Filme als Netflix hat dieses Jahr Nicole Kidman im Programm. Mit
Variety hat sie über ihre unterschiedlichen Rollen gesprochen.
Videos
Auch Nachschub in Sachen Vlogs haben wir. Dabei gehen Beatrice Behn und Joachim Kurz gewohnt nicht zimperlich mit ihren eigenen Einstiegen um.
Externen Inhalt ansehen?
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum Datenschutz.
Zustimmen und ansehen
Externen Inhalt ansehen?
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum Datenschutz.
Zustimmen und ansehen
Auch spannende neue Clips zu zwei der heißesten Filme im Wettbewerb gibt es. Zum einen zu Ruben Östlunds
The Square, der das Kritikerlager zu spalten scheint, was bei diesem Clip durchaus nachzuvollziehen ist.
Und zum anderen zu
The Killing of a Sacred Deer von Yorgos Lanthimos.
Besprechungen
Zu jenem haben wir auch eine ganz frische, begeisterte Besprechung von
Beatrice Behn. Sie schreibt über Lanthimos: “Nicht romantisch-metaphorisch, sondern heruntergebrochen auf das Essentielle, ohne Beteiligung von Emotionen oder Interpretationen. Und
The Killing of a Sacred Deer ist klinisch präzise Beobachtung menschlicher Zustände auf ganz neue Höhen.”
Weitaus weniger konnte
Maria Wiesner mit Abel Ferraras
Alive in France anfangen. Der Film sei redundant und bestenfalls Bonusmaterial für eine DVD.
Die Gefahr der Redundanz ist auch bei Hong Sang-soo gegeben, schließlich wirft der Südkoreaner derzeit einen Film nach dem anderen auf den Markt. In
Claire’s Camera findet
Joachim Kurz jedoch einen schönen Film, der es auch als Eröffnungsfilm getan hätte.
Hong Sang-soo wird hier und da gerne mit Woody Allen verglichen. Mit Noah Baumbach lief da auch ein anderer Kollege, über den man das sagen kann, im Wettbewerb: “Wer genau das liebt, wird hier bekommen, was er/sie sucht. Doch es entsteht auch die Vermutung, dass Baumbach sich langsam in die Allensche Ecke schreibt und dort bleibt. Eine Weiterentwicklung seiner eigenen Handschrift und Ideen wäre genau das, was man sich jetzt von ihm erhofft; sein Talent lässt jedenfalls vermuten, dass noch großes Potential in ihm schlummert. Doch mit
The Meyerowitz Stories (New and Selected) liefert er eine ganz sichere Nummer, die weder ihn noch das Publikum irgendwie weiterbringt.”, so
Beatrice Behn.
Schöne Nachrichten gibt es rund um den deutsch-österreichisch produzierten
Teheran Tabu, der als erster Animationsfilm der Geschichte in der Semaine de la Critique zu sehen ist. Der Film wird nämlich via Camino Filmverleih einen deutschen Kinostart bekommen. Das ist auch gut so wie unsere Besprechung von
Beatrice Behn zeigt.
Meinungen