Hirtenreise ins 3. Jahrtausend

Kino aus der Wirklichkeit - eine moderne Hirtengeschichte

Nach Sennen-Ballade und Bauernkrieg ist Hirtenreise ins dritte Jahrtausend der dritte Film einer Trilogie, in der Erich Langjahr sich mit den elementaren Fragen des Menschen und seiner Existenz auseinandersetzt. Im Zentrum stehen die Fragen nach Identität, Überleben und Zukunft.

Eine der ältesten Kulturformen menschlicher Existenz ist das Hirtentum. In seinem Wesen beinhaltet es bis heute nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern verkörpert eine eigene Lebenshaltung und Weltanschauung. "Ich wollte das Hirtenleben von heute, am Übergang ins dritte Jahrtausend, kennen lernen. In einer Zeit des Umbruchs und des Wertewandels zwischen Tradition und Zukunft ist der Film auch Ausdruck meiner eigenen Zerrissenheit. Ich erzähle eine moderne Hirtengeschichte, ausgehend von der Transhumanz, der Weidewirtschaft zwischen den Jahreszeiten und dem damit verbundenen Überbringen der Herden von der Winterweide auf die Sommerweide und umgekehrt", so der Regisseur.

Die Hirten im Film nehmen ein Leben mit viel Entbehrung auf sich und stellen sich einer Herausforderung, die öfters auch die Grenze ihrer Belastbarkeit erreicht. Sie kommen nicht aus der Tradition des Bäuerlichen, sondern haben diese Lebensform selber gewählt, im Bedürfnis nach der Freiheit, selber etwas Sinnvolles zu tun.

Erich Langjahr gehört zu den ganz wenigen, die ihre Filme im Alleingang realisieren und bis in die Kinosäle hinein selber begleiten. Der Innerschweizer ist sowohl sein eigener Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann, Produzent und Verleiher - eine beachtliche Leistung. Der Filmemacher kennt jedoch nicht nur sein Handwerk, er kennt auch die Menschen, die in seinen Dokumentarfilmen auftreten, versteht ihre Arbeit, ihre Anliegen und Sorgen. Mit seiner subtilen Annäherung an die ländliche Welt, dem Gefühl für ihren Rhythmus hat er uns immer wieder überrascht. So auch mit seiner vielbeachteten Bauern-Trilogie, deren bereits mehrfach ausgezeichneter letzter Teil, Hirtenreise ins dritte Jahrtausend, nun in die Kinos kommt.

Unbeeinflusst von Trends und abseits von den Grossstädten hat Erich Langjahr eine eigene Filmsprache entwickelt, die dem Schweizer Film gut tut.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/hirtenreise-ins-3-jahrtausend