Immortal - New York 2095: Die Rückkehr der Götter

Die spinnen, die Götter

Im Jahr 2095 irgendwo in und über New York: Der altägyptische Lichtgott Horus (Thomas M. Pollard) steht kurz vor seiner Entmachtung, denn die anderen Götter wollen ihm die Unsterblichkeit nehmen. Es bleibt ihm gerade mal eine Woche, um in den Körper eines Mannes zu schlüpfen und mit Jill (Linda Hardy) ein Kind zu zeugen, denn sie ist eine der wenigen, die in der Lage ist, einen Gott zu gebären. Und nur so kann Horus seine Göttlichkeit weitergeben. Nach etlichen Fehlgriffen auf der Suche nach dem richtigen Erzeuger, bei der Horus buchstäblich über Leichen geht, findet er endlich Nikopol (Thomas Kretschmann), der die richtigen Eigenschaften besitzt. Der allerdings ist ein einstmals schockgefrorener Aufständischer, der durch einen dummen Zufall aufgetaut wurde, dem aber seitdem ein Stück Bein fehlt – Gefrierbrand wahrscheinlich. Gemeinsam machen sich Horus und Nikopol auf die Suche nach Jill, um einen Gott zu zeugen. Allerdings nehmen schon bald die Behörden die Spur der beiden auf, denn Horus ist ein mehrfacher Mörder. Und dann ist da noch die rätselhafte Firma Eugenics, die anscheinend so etwas wie der heimliche Herrscher der Welt ist.

„Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche“, wusste schon der englische Schriftsteller G.K. Chesterton, und beim Blick auf die reichlich abstruse Handlung dieser SciFi-Oper ist man geneigt, dem zuzustimmen. Da werden munter und sinnlos altägyptische Gottheiten mit Androiden, ein bisschen Gentechnik und den sattsam bekannten Vorbildern wie Das fünfte Element, Blade Runner oder andere Filme dieser Güteklasse gemischt, dreimal umgerührt, durch den digitalen Effektmixer gejagt und laut gebetet, dass irgendjemand auf die mystisches Soße reinfällt. Zugegeben: Das Setdesign ist allererste Sahne, aber bereits bei den Effekten zeigt sich deutlich, dass die Hollywood-Vorbilder vorerst nicht zu toppen sind. Und die Story mäandert durch nahezu jeden Bereich der Film- und Kulturgeschichte, ohne allerdings auf diesem Beutezug so etwas wie einen roten Faden zu entdecken. Das bleibt wohl jedem Zuschauer selbst überlassen. Kaum eine dramaturgische Wendung (und derer gibt es viele, zu viele sogar) wird erklärt oder irgendwie begründet, sondern dient einzig und allein dazu, die Geschichte voranzutreiben. Insgesamt sehr merkwürdig und höchstens Hardcore-Fans solcher Machwerke oder ausgewiesenen Masochisten zu empfehlen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/immortal-new-york-2095-die-ruckkehr-der-gotter