Schweinchen Wilbur und seine Freunde

Schwein gehabt!

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Ein Schwein zu sein ist manchmal gar nicht leicht, vor allem dann, wenn damit nicht die eigene Geisteshaltung, sondern die biologische Daseinsform gemeint ist. Diese Feststellung muss auch das kleine niedliche Ferkel Wilbur machen: Als Wilbur auf die Welt kommt, ist er klein und schwächlich und muss von der Farmerstochter Fern (Dakota Fanning) liebevoll aufgepäppelt werden. Und als Wilbur endlich sein neues Heim im Stall beziehen kann, haben seine neuen Nachbarn – die anderen Tiere im Stall – für den Hänfling nur Hohn und Spott übrig. Und wie zum Beweis, dass es immer noch schlimmer kommen kann, erfährt Wilbur, dass er anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes als Festtagsbraten im Kochtopf der Farmerfamilie landen soll. Doch zum Glück lernt das kleine Schwein die hässliche Spinne Charlotte kennen, die einen verblüffend einfachen Plan ausspinnt, wie Wilbur vor seinem Schicksal bewahrt werden kann – er muss einfach etwas ganz Besonderes werden…
Das Kinderbuch Wilbur und Charlotte von E.B. White (der übrigens auch die Romanvorlage für Stuart Little besorgte) ist ein Best- und Longseller aus dem Jahre 1952, der seit vielen Jahren die Kinderherzen rund um den Globus verzaubert und sie den Wert von wahrer Freundschaft und Loyalität gelehrt hat – weltweit wurden mehr als 45 Mio. Exemplare dieses Buches verkauft. Der Regisseur Gary Winick hat aus diesem Klassiker einen sehenswerten Kinderfilm gezaubert, der zwar bisweilen ein wenig amerikanisch – sprich pathetisch – daher kommt, der aber durch liebevolle Details und eine positive Grundhaltung, verknüpft mit einer wichtigen Erkenntnis, zu gefallen weiß. Denn dass Freundschaft und ehrliche Zuneigung in diesem Leben mit das Wichtigste sind, was man erlangen kann, das kann man nicht früh genug lernen – weder als Schwein, noch als Mensch.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/schweinchen-wilbur-und-seine-freunde