Zabriskie Point

Ein wilder Trip

Nach einer Schießerei auf einer Demonstration in Los Angeles glaubt der Student Mark (Mark Frechette), dass er als Polizistenmörder gesucht wird. Mit einem gestohlenen Sportflugzeug fliegt er ins Death Valley, wo er mit der Sekretärin Daria (Daria Halprin) am Zabriskie Point, einer bizarren Wüstenlandschaft, eine kurze, leidenschaftliche Zeit verlebt. Obwohl er sich des Risikos bewusst ist, will er das Flugzeug wieder nach Los Angeles zurückbringen. Dort kommt es schließlich zu einer Katastrophe.

Zabriskie Point ist ein wilder Trip in die Zeit der Studentenunruhen in den USA und eine Phantasie über das Leben als Aussteiger und Außenseiter. In den USA wegen seiner Gewaltexzesse und der klaren Ablehnung eines bürgerlichen Lebens scharf verurteilt, ergoss sich über den renommierten Regisseur eine Welle des Spotts, die seinen Ruf ernsthaft zu beschädigen drohte. Doch trotz der Ablehnung und der offensichtlichen Probleme während des Drehs (so listet der Abspann allein fünf Drehbuchautoren auf, unter anderem den Dramatiker Sam Shepard) entwickelte sich der wahrscheinlich untypischste Film Antonionis zu einem der Kultklassiker dieser bewegten und bewegenden Zeit, ebenso wie der Vorgängerfilm Blow Up. Beeindruckend sind auch heute noch die Liebesszenen des Paares im roten Sand der Wüste und die finale, ins scheinbar Unendliche gedehnte, von psychedelischer Rockmusik untermalte Explosion eines Hauses, bei der nahezu alle Symbole des attackierten bürgerlichen Lebens in unglaublicher Schönheit in die Luft gejagt werden – eine wahre Explosion der Zeichen.

Fast prototypisch für die Lebenswege einer Generation hat sich auch das nachfilmische Weiterleben der beiden bis dato weitgehend unbekannten Hauptdarsteller Daria Halprin und Mark Frechette entwickelt. Halprin heiratete 1972 den Schauspieler Dennis Hopper, mit dem zusammen sie eine Tochter hat, die Ehe wurde 1976 wieder geschieden. Heute arbeitet Halprin als Ausdrucks-Therapeutin. Mark Frechette hingegen geriet auf die schiefe Bahn, nachdem er noch bei einigen Filmen mitgewirkt hatte. Nach einem blutigen Banküberfall, an dem er beteiligt gewesen war, wurde er verhaftet und starb 1975, gerade mal 27-jährig in einem Gefängnis in den USA. Fast scheint es so, als sei Frechettes bedeutendster Film vom Leben eingeholt worden oder als habe dieses die Geschichte von Zabriskie Point umgeschrieben.

Zabriskie Point

Nach einer Schießerei auf einer Demonstration in Los Angeles glaubt der Student Mark (Mark Frechette), dass er als Polizistenmörder gesucht wird.

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