The Making Of

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Film zwischen Neurophysiologie und Wahrnehmungspsychologie

Wie entsteht eigentlich ein Film? Und was passiert, wenn ein Film entsteht? Welche neurophysiologischen Vorgänge innerhalb der menschlichen Wahrnehmung laufen ab? Und ist das wirklich alles die Realität, die uns Filme vermitteln, insbesondere so genannte „Dokumentarfilme“? Die Filmemacherin Viola Stephan hat zahlreiche Experten aus den Bereichen Neurobiologie, Neuroinformatik und Neurophysiologie befragt, und entwirft so ein niemals verwissenschaftlichtes Bild, sondern folgt dem Ideal der fröhlichen Wissenschaften. Selbstexperimente finden dabei ebenso ihre Berechtigung wie wissenschaftliche Beobachtungen, die aber niemals nur für sich selbst stehen, sondern stets auch das Medium der Beobachtung mit hinterfragen: Wie nahe können wir filmisch überhaupt an die Realität gelangen? Ist die Realität, oder das, was wir als diese annehmen, überhaupt real? Oder folgt sie Gesetzen, die filmisch sind, die dramaturgischen Regeln gehorchen?

Nicht logisch, sondern assoziativ verknüpft präsentiert Viola Stephan in The Making Of eine Unmenge unterschiedlichster Materialien und stellt permanent Fragen, statt sich auf Antworten zu verlassen. Das Ergebnis ist ein heiteres Essay über die Verbindung von Denken, Wahrnehmen und Kino, Kopfkino im wahrsten Sinne des Wortes, das anregt, Kino anders zu betrachten, als wir es bisher taten: Denn Film ist nicht nur Unterhaltung, sondern die Quintessenz unseres Denkens und Fühlens, eine Analogie, die uns letztendlich tiefer zu uns selbst bringt.
 

The Making Of

Wie entsteht eigentlich ein Film? Und was passiert, wenn ein Film entsteht? Welche neurophysiologischen Vorgänge innerhalb der menschlichen Wahrnehmung laufen ab?

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