Savaged

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Auf dem Kriegspfad

Was ein ganz „normaler“ Rape’n’Revenge-Film hätte sein können, erweist sich als deutlich interessanter als üblich, da hier nicht nur eine Variation von I Spit On Your Grave geboten, sondern das Ganze noch mit einer Prise The Crow abgeschmeckt wird. Das Ergebnis ist ein Low-Budget-Rammbock, der mit starkem 70er-Jahre-Vibe aufwartet. Gefangene werden hier nicht gemacht.
Eine junge, taube Frau ist auf dem Weg zu ihrem Freund. Mitten in der Wüste wird sie Zeugin davon, wie mehrere Männer einen Indianer töten. Die Männer entführen, quälen und vergewaltigen sie. Während ihr Freund nach ihr sucht, wird die Frau schließlich getötet. Doch ein Lebensfunke ist noch in ihr vorhanden, als ein alter Indianer sie findet. Er versucht, sie zu retten, doch dann bemächtigt sich der Geist eines Apachenhäuptlings ihres Körpers, da er wie sie eine Rechnung mit der Familie ihrer Peiniger offen hat. Untot, aber tödlich macht die Frau nun Jagd auf die Männer.

Filme des Rape’n’Revenge-Genres laufen immer nach demselben Muster ab und legen das Hauptaugenmerk auf die Qualen des Opfers. Die Filme folgen dabei einer sehr exakt definierten Formel, die immerzu gleich ist. Die Titel mögen sich unterscheiden, die Geschichten bei dieser Art Film sind aber praktisch immer identisch. Savaged hebt sich da wohltuend ab, da er sich nicht auf die Vergewaltigung kaprizieren muss, um den Zuschauer die Antagonisten verabscheuen zu lassen. Das, was man sieht und hört, reicht vollkommen aus, um zur Überzeugung zu gelangen, hier den Bodensatz der Menschheit vor sich zu haben. Der eigentliche Hauptteil des Films besteht aus der Rache der Frau, die dank übernatürlicher Unterstützung auch visuell weit interessanter ausgefallen ist, als man dies bei derartigen Filmen erwarten kann und darf.

Autor und Regisseur Michael Ojeda hat mit minimalem Budget, aber guten Ideen für die visuelle Umsetzung einen brachialen Film abgeliefert, der sehr schnell richtig Fahrt aufnimmt und sich dann bis zum Ende hin immer mehr überschlägt. Das Finale ist dann so grimmig, wie man nur werden kann, wenn die Rächerin untot ist, denn kein Mensch könnte das überleben, was hier gezeigt ist. Das ist alles natürlich keine feingeistige Unterhaltung. Derbe ist der Film, brutal und immer direkt auf die Fresse drauf. Das muss man mögen, aber wenn man’s mag, dann ist Savaged genau das Richtige!

Savaged

Was ein ganz „normaler“ Rape’n’Revenge-Film hätte sein können, erweist sich als deutlich interessanter als üblich, da hier nicht nur eine Variation von „I Spit On Your Grave“ geboten, sondern das Ganze noch mit einer Prise „The Crow“ abgeschmeckt wird. Das Ergebnis ist ein Low-Budget-Rammbock, der mit starkem 70er-Jahre-Vibe aufwartet. Gefangene werden hier nicht gemacht.
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