Rompecabezas

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Ein Geschenk und seine Folgen

Ein Geburtstag wird gefeiert und die Frau des Hauses hat viel zu tun mit den Vorbereitungen. Denn die Gäste und die Familie wollen ordentlich bewirtet werden. Also knetet sie Teig, schneidet Salami auf und schmückt die Geburtstagstorte mit einer Zahl, von der wir erfahren, dass es sich wohl um einen 50. Geburtstag handelt. Als die Gäste dann da sind, pendelt die Frau (Maria Onetto) ständig zwischen Küche und Wohnzimmer, stets darauf bedacht, dass es allen gut geht und alle mit Leckereien versorgt sind. Und logisch, dass weder ihr Mann noch ihre beiden Söhne ihr dabei zur Hand gehen. Bis sich herausstellt, dass Maria del Carmen diejenige ist, deren Geburtstag hier gefeiert wird.
Stets sind ihre Hände in Bewegung, wie das bei Hausfrauen eben so ist. Und selbst zu ihrer Entspannung wählt sie ein Hobby, bei dem die Hände beschäftigt sind — das Puzzlespiel. Durch ein geschenktes Puzzle entdeckt Maria del Carmen nämlich, dass ihr das viel Spaß macht – und dass sie offensichtlich ein Talent dafür hat. Immer wieder kauft sie neue Puzzles und bringt es mit unorthodoxen Methoden zu einer gewissen Meisterschaft. Schließlich entdeckt sie einen Aushang, in dem jemand mit genau dieser Leidenschaft für das Puzzlespiel gesucht wird. Freudig erregt meldet sich die Hausfrau auf die Annonce und entdeckt, dass sich dahinter ein älterer Junggeselle verbirgt, der noch eine Partnerin für ein bevorstehendes Puzzleturnier sucht. Fortan sucht Maria del Carmen den Mann immer häufiger auf, um zu trainieren und lügt dabei ihre Familie an, um unangenehmen Fragen auszuweichen. Mit der Zeit aber wird klar, dass ihre neu entdeckte Leidenschaft sie verändern wird, die kleinen Erfolge und die Freude haben ihre Auswirkungen auf sie.

Leider ist die eigentlich recht hübsche Geschichte der pflichtbewussten Hausfrau ohne besondere Ambitionen von Anfang an ziemlich durchschaubar. Zwar entgeht Rompecabezas der Versuchung, Gefühle und Beziehungen unnötig zu dramatisieren und arbeitet anstatt mit vielen kleinen Andeutungen und Details. Dabei zelebriert der Film nicht den großen Wandel seiner Heldin, sondern eine behutsame und kleine Veränderung. Doch mal ganz ehrlich: Bei aller Freude an der Zurückhaltung und Angemessenheit der filmischen und erzählerischen Mittel – das ist alles leider auch total langweilig und irgendwie entsetzlich belanglos.

Rompecabezas

Ein Geburtstag wird gefeiert und die Frau des Hauses hat viel zu tun mit den Vorbereitungen. Denn die Gäste und die Familie wollen ordentlich bewirtet werden. Also knetet sie Teig, schneidet Salami auf und schmückt die Geburtstagstorte mit einer Zahl, von der wir erfahren, dass es sich wohl um einen 50. Geburtstag handelt.
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