One - Der Film

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Der Sinn des Lebens

Man muss sich das Ganze wohl als seine Mischung aus Erweckungserlebnis und Midlife-Crisis vorstellen: Da erwacht ein 45- jähriger Anwalt und Familienvater eines Morgens und hat plötzlich die Idee, einen Film über den Sinn des Lebens zu machen. Nur: Der Mann hat keine Ahnung vom Filmemachen. Aber da Widerstände dazu da sind, um überwunden zu werden, bestellt sich Ward M. Powers – so der Name des Mannes – flugs eine Kamera und kontaktiert zwei Freunde, die ihn bei seinem Projekt unterstützen sollen. Ihre Vorgehensweise, um diesem rätselhaften Sinn des Lebens auf die schliche zu kommen, ist denkbar simpel: Sie stellen einfach allen Menschen, die sie begegnen, Fragen nach einem ausgearbeiteten Katalog: Da geht es um Gott und um das Wesen der Weisheit, um die Ungerechtigkeiten auf der Welt und um Armut, Hunger und Krieg, um das Leben nach dem Tod, um Frieden, Angst, um den Zusammenhang von Wissenschaft und Religion und um all das andere, das den Menschen in seinem Innersten bewegt.

Und so sammeln sie Interviewmaterial, befragen ganz normale Menschen und wenden sich im Lauf der zwei Jahre andauernden Dreharbeiten immer mehr auch spirituellen Leitgestalten zu: Ein Rabbi taucht auf, ein Tao-Meister und ein buddhistischer Gelehrter und selbst ein LSD-Experte kommen zu Wort. Eine durchaus interessante, weil krude Mischung, so richtig will sich die Erleuchtung beim Zuschauer aber nicht einstellen, da der Film ob der Fülle des Materials – mehr als 100 Stunden an Interview sind zusammen gekommen – von einem Thema zum anderen springt und die Systematik der Fragen vollkommen unklar bleibt. Es folgt Statement auf Statement, manche von Weisheit durchdrungen, andere wiederum zeugen eher von Schlichtheit und Banalität und folgen keinem nachvollziehbaren Muster. Auch die einfach gestrickten Bilder und Metaphern, die Ward M. Powers und seine Mitstreiter für durchaus komplexe Zusammenhänge finden, laden wenig dazu ein, sich in diesen Film und sein Anliegen hineinfallen zu lassen, zumal eine wirkliche Einheit, wie der Film sie vorgaukelt, sich zu keiner Zeit einstellen mag, von einigen richtiggehend ärgerlichen Passagen einmal ganz abgesehen. Gut möglich, dass sich Ward M. Powers und seine Mitstreiter nach diesem Film nun ein wenig klüger fühlen, der Zuschauer jedenfalls tut dies nicht.
 

One - Der Film

Man muss sich das Ganze wohl als seine Mischung aus Erweckungserlebnis und Midlife-Crisis vorstellen: Da erwacht ein 45- jähriger Anwalt und Familienvater eines Morgens und hat plötzlich die Idee, einen Film über den Sinn des Lebens zu machen.

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Meinungen

SPONDUUN.TV · 07.05.2007

da sagen wir nur "JA"

Eine fröhlich-inspirierte Zeit wünschen wir:)

jörg b. · 03.05.2007

ich empfand den film als einen tollen denkanstoss, als inspiration. gelungene mischung aus statements - kompliment!

· 27.04.2007

inspirierend und vielseitig, bunt!

· 27.04.2007

Ein wunderbarer Film, anregend und aufschlussreich.