My Blueberry Nights – Cannes 2007

Eine Filmkritik von Mike Swain

Der Eröffnungsfilm

Eröffnungsfilm des Filmfestivals von Cannes zu sein, ist für jeden Film eine große Ehre und doch auch eine schwere Bürde und ein Wagnis. Die Erwartungen der versammelten Filmpresse sind hoch und kann der Film die Erwartungen nicht erfüllen, droht ein PR-Disaster und das Fallen der Kritikerguillotine. Doch im Fall von Wong Kar Wais My Blueberry Nights scheint alles gut gegangen zu sein.

Das Erste in den USA gedrehte Werk des chinesischen Regisseurs ist auch eine Hommage an das amerikanische Kino mit starken Anklängen an das Road-Movie-Genre. Der Film gliedert sich in drei Episoden. In der ersten betreibt der Brite Jeremy (Jude Law) in New York ein mehr schlecht als recht laufendes Café. Einer seiner wenigen Gäste ist Elizabeth, die vor kurzem von ihrem Freund verlassen worden ist und in Jeremy einen sensiblen Zuhörer findet. Jeremy spendiert ihr den namensgebenden Blaubeerkuchen und ist dabei sich in Elizabeth zu verlieben. Doch sie ist noch zu sehr in ihrem eigenen Leid verstrickt, um seine zarten Annäherungsversuche überhaupt zu bemerken und verlässt die Stadt, um in Memphis ihr Glück zu suchen. Dort, in der zweiten Episode, arbeitet sie als Kellnerin und wird Zeugin der zerfallenden Ehe zwischen einem älteren Polizisten (David Strathairn) und dessen Frau (Rachel Weisz). Die dritte Station auf Elizabeths Reise ist Las Vegas. In der Stadt des Glückspiels lernt sie Leslie (Natalie Portman) kennen. Leslie ist eine professionelle Spielerin, die das Glück verlassen zu haben scheint und die niemandem über den Weg traut. Zurück in New York schließt sich dann der Kreis und es kommt zu einem Wiedersehen mit Jeremy.

Der Hollywood Reporter lobt vor allem Norah Jones Performance. Ihre darstellerische Leistung halte den Film zusammen. Die Fachzeitschrift Variety zeigt sich weniger enthusiastisch. Zwar sei der Film ein typischer Wong Kar Wai, doch der Plot sei reichlich dünn. Der Spiegel lobt My Blueberry Nights als einen „schönen, sehr intimen und musikalischen Film“ und bezeichnet die Performances des Darsteller-Trios Rachel Weisz, David Strathairn und Natalie Portman als „furios“. Der Berliner Tagesspiegel sieht einen „würdigen Eröffnungsfilm“, der „verzaubert und nicht übertölpelt, der verführt und nicht erdrückt“.
 

My Blueberry Nights – Cannes 2007

Eröffnungsfilm des Filmfestivals von Cannes zu sein, ist für jeden Film eine große Ehre und doch auch eine schwere Bürde und ein Wagnis.

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Meinungen

MO · 09.02.2008

Total langweilig!

gesell · 06.02.2008

Die sehr interessante Kameraführung, die herrlichen Bilder, das Gefühl, im Karussel zu sitzen, verhindern, daß die banale Geschichte zu einer Schnulze wird. Die Anbindung am amerikanischen Kino und die eher schlechte schauspielerische Leistung scheinen das Tribut zu sein, die dieser gute Regisseur für das Eintreten auf dem amerikanischen Markt zahlen muss. Die hervorragenden Musik und Bilder retten auf jeden Fall den Abend.

Lotte · 03.02.2008

Ja, ästhetisch ist der Film, keine Frage. Aber so fein ist die Darstellung der Charaktere meiner Meinung nach nicht, als dass sie über die dünne Story hinweg täuschen könnte. Auch wenn schöne Musik und Schauspieler zu sehen sind, der Film ist ein bißchen langweilig!

Sandy · 26.01.2008

Ich kanns nicht besser ausdrücken als Anne.Auf jeden Fall für Feinseher.
Mit einer bezaubernden Norah Jones.

Anne · 11.12.2007

Ein bezaubernder Film mit fesselnden Charakteren und in großer Ästhetik. Ein Film für "Feinseher"!