Monte Grande - Was ist Leben?

Die Fragen des Lebens

Im Zuge der Arbeit an seinem Dokumentarfilm Das Wissen vom Heilen beschäftigte sich der Filmemacher Franz Reichle zunehmend mit Fragestellungen der Beziehungen zwischen Körper und Geist und der Bedeutung des Bewusstseins für das biologische Leben. Dass sich der Regisseur dann in seinem neuen Film Monte Grande – Was ist Leben? dem chilenischen Neurobiologen und Wissenschaftsphilosophen Francisco Varela zugewandt hat, entsprang vor allem dem Umstand, dass der radikale Konstruktivist und bekennende Buddhist Varela plötzlich schwer erkrankte. Als Reichle diese Nachricht ereichte, machte er sich sofort auf den Weg nach Monte Grande mitten in den Anden, wo sich der Sterbenskranke und seine Familie getroffen hatten, um voneinander Abschied zu nehmen.

In den kurzen Phasen, in denen es Varela besser ging, konnte Reichle Interviews führen, in denen es neben Varelas radikalen konstruktivistischen Thesen zu Fragen des Bewusstseins und des Lebens auch immer wieder um sein lebenslanges besonderes Verhältnis zu jenem Ort Monte Grande ging, an dem er hing und der für ihn die ganze Welt war. Ebenso befragte Reichle die Familie Varelas, fing Impressionen aus Monte Grande ein und sprach mit Weggefährten des Wissenschaftlers wie etwa dem Erkenntnistheoretiker Humberto Maturana, Varelas Frau Amy Cohen Varela, dem Vater der Kybernetik Heinz von Foerster und dem Dalai Lama. Auf diese Weise entstand mit Monte Grande – Was ist Leben? das faszinierende Bild eines wachen und streitbaren Geistes, kein biographisches Porträt, sondern das vielschichtige Panoptikum eines Mannes, den es zu entdecken gilt.

Monte Grande - Was ist Leben?

Im Zuge der Arbeit an seinem Dokumentarfilm Das Wissen vom Heilen beschäftigte sich der Filmemacher Franz Reichle zunehmend mit Fragestellungen der Beziehungen zwischen Körper und Geist und der Bedeutung des Bewusstseins für das biologische Leben.

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Meinungen

Ralf Rabe · 01.10.2005

All das schöne und spannende Drumherum sollte nicht darüber hinewgtäuschen, dass zu Varelas Sicht der Dinge - auch und gerade in ihrem soft-maskulinen Buddhistisch-Sein - eine materielle Absicherung und gesellschaftliche Anerkennung gehören, die heute immer weniger verbreitet sind (in den Ex-Kolonien sowieso und zunehmend auch wieder hier).