Mörderische Front - Krieg in den Dolomiten

Der 15-jährige Südtiroler Andreas Gruber entdeckt auf der Hochzeit seiner Schwester zum ersten Mal das andere Geschlecht: die 17-jährige Italienerin Francesca Calzolari. Doch die junge Liebe bekommt nicht viel Zeit, denn am nächsten Tag muss Andreas an die Front. Italien hat Österreich den Krieg erklärt. Der Erste Weltkrieg überrollt Tirol und verwandelt die Dolomiten in einen der bizarrsten Kriegsschauplätze der Geschichte.
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Meinungen

David Goller · 07.04.2014

Rezension: Der Stille Berg

Eine wirkliche Handlung sucht man in diesem Film vergebens, ebenfalls wie einen Sinn.
Zu Beginn war der Film ganz nett gemacht: die Hochzeit, gute Musik und Tanz. Bis zu jenem Punkt an dem die Walsche hörte, dass sie wieder ins Kloster solle. Darauf folgte Kitsch und die übertrieben hysterische Flucht der Hochzeitsgesellschaft. Italien hatte Österreich gerade den Krieg erklärt und ein paar Minuten später wurden in Trient schon die Straßen gesperrt und die dortigen Italiener deportiert?
Die wenigen Kriegsszenen waren kurz und miserabel. Einzig der größenwahnsinnige italienische General wurde gut dargestellt und die Kriegsszene in denen dieser Musik spielen und die eigenen Leute erschießen ließ. Am schlechtesten war jene Szene wo Anderl über das Schlachtfeld rannte, den Stacheldraht eingehend musterte, dann kerzengerade hineingriff, den Soldaten antraf der scheinbar einem feindlichen Soldaten den Finger abgebissen haben soll und wie er dann am MG vom Blitz getroffen wurde.
Völlig geistlos waren auch jene Szenen mit dem Teekessel-Soldaten, die keinerlei Sinn hatten.
Und nicht zu vergessen; dieser nervtötende, scheinbar geistig minderbemittelte, blonde Junge, bei dem der gesamte Kinosaal erleichtert aufatmete, als jener endlich, mitten im Schreien, erschossen wurde.
Es müsste sogar ein Fehler unterlaufen sein: der deutsche General nennt Anderl‘s Vater einmal Hauptmann, doch an dessen Kragen befanden sich nur drei weiße Sterne, wie sie ein Oberjäger zu tragen pflegt, ein Hauptmann trägt drei Goldene. Falls hierbei kein Fehler unterlaufen sein sollte, werde ich demnächst meinen Platz als Hauptmann antreten, mit meinen drei weißen Sternen.
Wie ich es von Anfang an befürchtet hatte, wurde hier ein interessantes Thema genommen und, wie bei Titanic, total verkitscht und entgeistert. Die Männer damals waren kampferprobte, harte Männer, die den Krieg nicht fürchteten, auf keinen Fall wie diese sentimentalen Memmen heutzutage, dessen Charakterzüge man auch den Charakteren dieses Filmes gegeben hatte.

David Goller (16)