Meine griechischen Ferien - The Island of Secrets

Eine Filmkritik von Falk Straub

Drei Brüder auf Schatzsuche

Unter südlicher Sonne geraten die Nordeuropäer Toni (Nuutti Konttinen), Aleksi (Veikka Vainikka) und Veeti (Emil Auno) gehörig ins Schwitzen, als sie ein Mädchen retten, einen Schatz heben und ein Komplott aufdecken müssen. Pünktlich zum Sommerbeginn kommt Meine griechischen Ferien zwei Jahre nach seinem Start in Finnland auch in Deutschland in die Kinos.
Sommer, Sonne, Strandurlaub. Was andere Kinderherzen höherschlagen lässt, geht Toni (Nuuti Konttinen) auf die Nerven. Nach dem Tod seiner Mutter fremdelt der 14-Jährige mit seiner neuen Familie. Während sich Tonis Vater Markku (Ville Myllyrinne), dessen Lebensgefährtin Annika (Laura Malmivaara) und deren Söhnen Aleksi (Veikka Vainikka) und Veeti (Emil Auno) auf der griechischen Insel Kos beim Schnorcheln amüsieren, liegt Toni gefrustet unter dem Sonnenschirm. Mit dicken Kopfhörern schirmt er sich vor der Außenwelt ab. Erst Adriana (Ifigeneia Tzola), die talentierte Tochter des Tauchlehrers, bringt Tonis Herz zum Rasen. Was wie eine Urlaubsromanze unter Teenagern, wie ein sonnengebräuntes Coming-of-Age beginnt, entwickelt sich schnell zu einer atemlosen Schatzsuche.

Regisseur Taavi Vartia, der sich in den vergangenen Jahren auf Kinder- und Jugendfilme spezialisiert hat, bringt Meine griechischen Ferien mit viel Action auf die große Leinwand. Gleich beim ersten Date der Turteltauben entführen Schmuggler Adriana vor Tonis Augen. Aleksi und Veeti wissen warum. Und so heften sich die drei auf eigene Faust an die Fersen der Entführer. Schließlich können sie weder der hoteleigenen Sicherheitsfirma unter Leitung der ebenso schönen wie sinisteren Alexandra Costas (Ioanna Triantafyllidou) noch der von Ganoven unterwanderten Polizei trauen – so viel Klischee sei erlaubt, zumal in dieser finnisch-griechischen Koproduktion nicht alle Vertreter von Recht und Ordnung schlecht wegkommen.

Veeti, der Jüngste im Bunde, entpuppt sich schnell als der Cleverste. Sein Interesse an Archäologie und der große Lederhut erinnern ganz bewusst an Veetis großes Vorbild Indiana Jones. Und wenn sich die Blicke des bebrillten Neunmalklugs mit denen der bösen Buben wie in einem Gangsterfilm in Zeitlupe treffen, dann haben auch die Erwachsenen etwas zu lachen. Dem jungen Publikum dürften bereits Veetis coole Sprüche reichen. „Du hattest dir doch Ferien mit außergewöhnlichen Aktivitäten gewünscht“, hält er seinem zaudernden Bruder Aleksi vor. In der spannungsgeladenen Handlung wirkt die Komik des Dreikäsehochs befreiend.

Taavi Vartia setzt diese Detektivgeschichte dreier Brüder wider Willen routiniert in Szene. Seine Hochglanzaufnahmen vom Ferienparadies, über das die Kamera wiederholt aus der Vogelperspektive gleitet, lassen auch im Kinosaal Urlaubsstimmung aufkommen. Verfolgungsjagden zu Land und zu Wasser, riskante Tauchgänge und glänzende Schätze sorgen für gespannte Nerven und große Augen. Im Vergleich zu anderen Familienfilmen mit Nachwuchsspürnasen wirkt das ab und an ein bisschen zu glatt. Etwas mehr Witz, weniger Action und eine profiliertere Bösewichtin hätten dem Film nicht geschadet.

Meine griechischen Ferien - The Island of Secrets

Unter südlicher Sonne geraten die Nordeuropäer Toni (Nuutti Konttinen), Aleksi (Veikka Vainikka) und Veeti (Emil Auno) gehörig ins Schwitzen, als sie ein Mädchen retten, einen Schatz heben und ein Komplott aufdecken müssen. Pünktlich zum Sommerbeginn kommt „Meine griechischen Ferien“ zwei Jahre nach seinem Start in Finnland auch in Deutschland in die Kinos.
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