Lol

Eine Filmkritik von Katrin Knauth

Hommage an "La Boum – Die Fete"

Sind die Teenager von heute anders als wir es damals waren? Sind sie verrückter, dreister, grenzenloser? Die französische Regisseurin Lisa Azuelos hat eine Bestandsaufnahme gemacht und mit Lol (was für „Laughing out loud“ steht) eine charmante Teenager-Komödie gedreht. Fazit: Die Teenies von heute sind jünger und sie kommunizieren dank Internet und Handy anders, als wir es damals konnten. Ihre Sorgen und Nöte sind jedoch die gleichen wie unsere damals.
Im Mittelpunkt des Films steht die 15-jährige Lola aus Paris (Christa Theret), die von ihren Freunden kurz Lol genannt wird. Ihre Schulferien sind vorbei. Am ersten Schultag trifft sie ihre Clique und ihren Freund Arthur wieder (Félix Moati) und muss feststellen, dass ihr Herz nicht mehr für ihn, sondern für ihren besten Freund Maël (Jérémy Kapone) schlägt. Die neue Beziehung läuft natürlich alles andere als reibungslos, aber am meisten eckt Lol immer wieder mit ihrer Mutter Anna an – gespielt von Sophie Marceau. 30 Jahre nach La Boum – Die Fete, in dem sie damals die dreizehnjährige Vic spielte und damit zum Jugendstar wurde, steht sie mit dieser Rolle nun auf der anderen Seite, ist erwachsen und selbst Mutter dreier Kinder.

Wie damals schon Vic in La Boum – Die Fete durchläuft auch Lol die schwierige Zeit der Pubertät. Liebeskummer, Eifersucht und Konkurrenz mit den Freundinnen beschäftigen sie viel mehr als Schule, gute Noten und ihre Zukunft. Drogen in Form von Joints werden probiert, der erste Sex findet statt, heimliche Partys werden organisiert. Alkohol, Zigaretten und Musik spielen ebenso eine Rolle wie die ständige Kommunikation via Internet, Chat oder Handy. Was Lol durch den Kopf geht, teilt sie zwar mit ihren Freundinnen und vor allem mit ihrem Tagebuch, aber auf keinen Fall mit ihrer Mutter. „Das ist mein Leben“, lässt Lol immer wieder verlauten, wenn sich ihre Mutter darin einzumischen droht. Diese wiederum fragt sich natürlich, was mit ihrer „kleinen“ Tochter passiert und warum sie sich immer mehr von ihr abnabelt. Eines Tages findet sie zufällig ihr Tagebuch, liest es und beichtet es Lol. Es kommt zum Eklat.

Es ist nicht nur interessant, wie hier Teenager, ihr tägliches Umfeld und ihre Freizeit unter die Lupe genommen werden. Es geht ebenso darum, wie ihre Eltern damit umgehen. Viel Frust steht auf der Tagesordnung, vom Alltag überforderte Mütter und strenge oder gar abwesende Väter. Scheidungen, wie im Fall von Lols Eltern sind nicht unüblich. Alle scheinen sie immer nur verbieten zu wollen, die wenigsten beschäftigen oder interessieren sich für ihre adoleszenten Kinder. Auch von Lols Mutter kann man nicht behaupten, dass sie ein gutes Vorbild für ihre Tochter ist. So macht sie doch selbst heimlich das, was sie ihrer Tochter strengstens verbietet, wie z.B. Kiffen oder Motorrad fahren. Und pubertiert gern selbst hin und wieder. Sie trifft sich noch mit ihrem Ex-Mann Alain (Alexandre Astier) und lernt bald darauf den Polizisten Lucas kennen (Jocelyn Quivrin), dem sie sich fast wie ein Teenager gegenüber benimmt.

Obwohl es ein französischer Film ist und die französische Lebensart berührt, behandelt der Film eher universelle Themen, die fast überall auf der Welt relevant sein können. So sind das einerseits Sorgen und Nöte der jungen Leute, auf der anderen Seite sind das die Schwierigkeiten, die in einer Mutter-Tochter-Beziehung entstehen können. Da spielen auch Generationskonflikte herein, die Lebensentwürfe der Eltern als Kontrast zu denen ihrer Kinder. Es prallen teilweise extrem verschiedene Welten aufeinander. Wenn Lols Freund Maël seine Freizeit am liebsten in der Band mit seiner Gitarre verbringt, hat sein Vater nichts anderes zu tun, als ihm diese in einem Wutanfall zu zerschmettern.

Unterm Strich ist Lol ein herzerwärmender Feel-Good-Movie – nicht nur für Teenager. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Lisa Azuelos (Comme t’y es belle!, Ainsi soient-elles) , die eine kleine Nebenrolle als Therapeutin spielt, will damit Zuschauer von 7 bis 77 Jahren ansprechen und das ist auch unbedenklich, weil ihre Teenager nichts außergewöhnlich Schlimmes machen, keine harten Drogen nehmen oder Alkoholexzessen zum Opfer fallen. Alles bleibt in relativ geordneten Bahnen und das kann dem einen langweilig, dem anderen angenehm sehenswert erscheinen. Der Film plätschert zu Musik von Keane, Supergrass und Blur unterhaltsam dahin. Er hätte gern noch länger gehen können, aber er hinterlässt ebenso keinen tieferen Eindruck.

Lol

Sind die Teenager von heute anders als wir es damals waren? Sind sie verrückter, dreister, grenzenloser? Die französische Regisseurin Lisa Azuelos hat eine Bestandsaufnahme gemacht und mit Lol (was für „Laughing out loud“ steht) eine charmante Teenager-Komödie gedreht. Fazit: Die Teenies von heute sind jünger und sie kommunizieren dank Internet und Handy anders, als wir es damals konnten. Ihre Sorgen und Nöte sind jedoch die gleichen wie unsere damals.
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Meinungen

Caro. · 15.01.2010

Der Film ist so geiiiil! *__*
Ich liebe ihn! (:

René · 27.12.2009

Laboum lässt grüßen:) Der Film ist echt genial...total schön:))

Emely · 15.10.2009

yayaya. . . der gute neue film ;)
ER IST SCHÖÖÖN ;)!

jassy · 08.09.2009

der film ist echt der hit :D

patri · 27.08.2009

geilster film überhaupt!!!
total lustig, abgefahren und unterschätzt!
LOHNT SICH!