Lavalantula - Angriff der Feuerspinnen

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Police Academy vs. Lavaspinnen

Mit großen Spinnen kennt Mike Mendez sich aus. Big Ass Spider war eine Verbeugung vor dem Monsterfilm der 1950er Jahre, mit Lavalantula gibt es nun den folgerichtigen Nachfolger: Einen Trash-Streifen ganz im Sinne des Syfy Channels, gerade so, als hätte die Müllverladestation The Asylum ihre schmuddeligen Finger im Spiel gehabt. Da passt es auch, dass es eine Art Mini-Crossover mit Sharknado gibt.
Der ehemalige Action-Star Colton West (Steve Guttenberg) hat echt keinen guten Tag. Die Dreharbeiten zu seinem neuesten Schrottfilm verlaufen grauenhaft und auf dem Freeway gibt es einen fetten Stau – und dann pustet mitten in L.A. ein Vulkan seine Lava raus. Als wäre das nicht genug, kommen mit der Lava auch prähistorische Monster: Riesige Lavalantulas – Spinnen, die Feuer spucken! Colton, der auf der Suche nach seinem Sohn ist, nimmt den Kampf auf, ganz so wie der Action-Star, der er im Kino immer gewesen ist.

Steve Guttenberg zum Action-Helden eines B-Streifens zu machen, ist eine durchaus kühne Idee. Noch mehr gilt das, wenn man ihn mit seinen Police Academy-Kollegen Michael Winslow, Marion Ramsey und Leslie Easterbrook wiedervereint. Gerade das macht den Reiz dieses Heulers aus, der ansonsten nach allen objektiven und subjektiven Kriterien ein Stück filmischen Mülls ist. Aber immerhin rangiert der Streifen in der Kategorie „so übel, dass es launig ist“.

Die Effekte sind sehr durchwachsen. Während die Lavalantulas für einen Film dieser Größenordnung ganz gut getrickst sind, sehen Feuer und Explosionen absolut erbärmlich aus. Selbst in der Frühzeit der CGI hätte man sich für solche Effekte geschämt. Das verleiht Lavalantula ein wenig das Flair des Inkompetenten, zumal Mendez normalerweise auch mit kleinen Budgets weit mehr zu leisten imstande ist. Allerdings ist es natürlich auch schwierig, eine derartige Vielzahl von Effekten mit Minimalbudget umzusetzen.

Die Flucht nach vorn ist dabei der einzig richtige Weg. Die FX-Qualität ignoriert man, stattdessen gibt es Anspielungen und Referenzen noch und nöcher. Vor allem gilt das in Bezug auf Police Academy, Lavalantula findet aber auch die mehr oder minder passenden Gelegenheiten, Fluch der Karibik und Jäger des verlorenen Schatzes zu zitieren. Warum klein denken, wenn man auch gleich klotzen kann? Das ist die Devise von Mike Mendez‘ neuestem Monster-Trash, der vor allem auf Humor setzt, in der Inszenierung aber erstaunlich unpersönlich bleibt. Man hat von Mendez schon deutlich bessere und originellere Filme gesehen.

Der Spaß-Faktor ist jedoch hoch, auch wenn die Produktion ein klein wenig Anlaufschwierigkeiten hat. Mit Erscheinen der Lava-Spinnen wird dann aber in den nächsten Gang geschaltet – und bis zum Ende der ökonomisch kurzen Laufzeit von weniger als 80 Minuten gibt es dann keinen Leerlauf mehr. Dazwischen kann man nach Cameos Ausschau halten, so etwa nach Insidous-Macher Leigh Whannell.

Lavalantula - Angriff der Feuerspinnen

Mit großen Spinnen kennt Mike Mendez sich aus. „Big Ass Spider“ war eine Verbeugung vor dem Monsterfilm der 1950er Jahre, mit „Lavalantula“ gibt es nun den folgerichtigen Nachfolger: Einen Trash-Streifen ganz im Sinne des Syfy Channels, gerade so, als hätte die Müllverladestation The Asylum ihre schmuddeligen Finger im Spiel gehabt. Da passt es auch, dass es eine Art Mini-Crossover mit „Sharknado“ gibt.
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