Jalla, Jalla!

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Ein unbeschwertes Spielfilmdebüt

Zunächst ist es ein ruhiger Sommer, den Roro (Fares Fares) und sein Freund Måns (Torkel Petersson) verleben: Ihre Arbeit als Pfleger der örtlichen Grünanlagen gestaltet sich geruhsam, Roros Großmutter hat immer etwas Gutes zu essen für sie und jeweils eine hübsche Freundin haben die jungen Männer auch am Start. Doch allmählich zeichnen sich die heraufziehenden Turbulenzen ab, die jede Menge Dynamik in das Leben der beiden bringen werden: Roro liebt seine Lisa (Tuva Novotny), und auch Lisa liebt den romantischen Roro, doch besteht sie darauf, endlich seiner aus dem Libanon stammenden Familie vorgestellt zu werden, was Roro bisher leichtfüßig vermieden hat. Ausgerechnet plant seine sympathische Sippe, die nichts von Lisas Existenz ahnt, gerade in diesem Moment, ihn mit einer „passenden Partie“ zu verheiraten, und somit tritt die aparte Yasmin (Laleh Pourkarim) auf den Plan, die Roro bittet, vorübergehend zum Schein der Hochzeit zuzustimmen, da sie ansonsten ihre rasche Rückführung ins libanesische Elternhaus fürchtet. Derweil plagt sich Måns mit ganz anderen Schwierigkeiten herum: Trotz engagierter Versuche gemeinsam mit seiner Freundin, erotisch stimulierende Atmosphären zu inszenieren, hat sich seine Potenz vorübergehend verabschiedet, was den jungen Mann langsam in die Verzweiflung treibt. Dass ihn seine Erregung ausgerechnet eines Nachts in einer Gefängniszelle wieder überfällt, gehört zu den schlichten, leichtgängigen Wendungen, die diese schwedische Liebeskomödie aus dem Jahre 2000 zu einem vergnüglichen, kurzweiligen Filmerlebnis werden lassen.
Auf zahlreichen Filmfestivals wurde das Spielfilmdebüt des damals mit 23 Jahren blutjungen Filmemacher Josef Fares aufgeführt, und Jalla, Jalla! konnte auf Anhieb ein paar Preise abräumen. Da preschen zwei liebenswerte Good Guys, denen hin und wieder ein paar Fieslinge sowie weitere Widrigkeiten in den Weg gestellt werden, durch eine geradlinige, gleichermaßen witzige wie romantisierte Geschichte, die mit schrulligen Typen ausgestattet ist und durch ihre sorglose Unmittelbarkeit besticht. Hier werden weder die Hintergründe der Protagonisten erklärt, noch nahe liegende Problematisierungen thematisiert, sondern die Protagonisten in rasante Bewegungen versetzt, die der Dramaturgie die schicksalshaft anmutende Natürlichkeit einer leichten, nichtsdestotrotz bemerkenswert ansprechenden Zeitgeist-Komödie verleihen. Dass der Weg der gutwilligen, sensiblen Jungs letztlich auf Grund ihrer aufrichtigen Tapferkeit in ein unbestimmtes Glück führen wird, ist ebenso absehbar wie stimmig, denn Jalla, Jalla! ist durchweg ein Film zum Schmunzeln, Lachen und Wohlfühlen, mit leisen Sequenzen der Rührung durchzogen. Mit couragierter Konsequenz hat sich Regisseur Josef Fares wohlweislich dagegen entschieden, die cross-kulturellen Komponenten seiner Geschichte besonders zu betonen, und diese selbstverständliche Präsentation auch ungewöhnlicher Konstellationen transportiert eine erfrischende Perspektive, die diese Komödie als Repräsentantin eines jungen, unbeschwerten Kinos auszeichnet.

Jalla, Jalla!

Zunächst ist es ein ruhiger Sommer, den Roro (Fares Fares) und sein Freund Måns (Torkel Petersson) verleben: Ihre Arbeit als Pfleger der örtlichen Grünanlagen gestaltet sich geruhsam, Roros Großmutter hat immer etwas Gutes zu essen für sie und jeweils eine hübsche Freundin haben die jungen Männer auch am Start.
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