Frontier(s)

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

An der Grenze

Eine äußerst fiese Schlachtplatte servierte Hitman-Regisseur Xavier Gens mit seinem Debüt Frontier(s) / Frontière(s). Torture Porn in Reinkultur und spannende Unterhaltung bis zum Schluss. Hinter Hostel oder The Hills Have Eyes und anderen Genrebeiträgen, muss sich dieser französische Film wahrlich nicht verstecken.

Krawalle in Paris. Die Polizei schlägt sich mit Randalierern und Plünderern rum, während eine Gruppe Kleinkrimineller, darunter die schwangere Yasmine (Karina Testa) und ihr Ex-Freund Alex (Aurélien Wiik), mit gestohlenen 125.000 Euro auf der Flucht ist. In den Straßen, die in Anarchie versinken, werden die Freunde getrennt und Yasmins Bruder stirbt durch die Kugel eines Polizisten. Auf dem Weg nach Holland will man die Nacht in einer einsamen Herberge nahe der Grenze verbringen. Der Genrefan weiß, dass dies keine gute Idee ist. Nach anfänglicher Gastfreundlichkeit, werden sich die Flüchtigen schnell der Bedrohung bewußt, die in der Herberge und dem nahen, stillgelegten Bergwerk lauert: Die Familie, die die Unterkunft betreibt, steht unter der Führung eines Altnazivaters, der mit teuflischem Ehrgeiz dabei ist, eine neue Herrenrasse heranzuzüchten. Während Yasmin als Leihmutter für den arischen Nachwuchs auserkoren wurde, werden ihre männlichen Begleiter auf bestialische Weise umgebracht. Doch auch Yasmin erwartet das Grauen, denkt diese nämlich nicht im Traum daran, als Gebärmaschine herzuhalten.

Frontier(s) ist nun wirklich nichts für zarte Gemüter. Trotz massiver Schnitte der FSK, sollten sich nur erfahrene Gorehounds auf diesen Trip einlassen. Geschlagene 8 Minuten wurden aus Frontier(s) entfernt, und trotzdem gab es selten solch ein Schlachtfest auf dem Bildschirm zu sehen. Ein Best Of aus Hostel, Texas Chainsaw Massacre, The Descent und anderen Genrefilmen liefert Xavier Gens ab und einzig dank dem Tempo, der Atmosphäre und der Darstellerleistungen (besonders Karina Testa als Yasmine sei hier erwähnt) fällt der Ideenklau nicht allzu sehr ins Gewicht. Frontier(s) ist grandios gefilmt, hat eine unnachahmlich bedrückende Atmosphäre und gute Darsteller. Genrefans machen hier nichts falsch.
 

Frontier(s)

Eine äußerst fiese Schlachtplatte servierte Hitman-Regisseur Xavier Gens mit seinem Debüt Frontier(s) / Frontière(s).

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