Forsaken

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Kiefer Sutherland als ein Art Pale Rider

Hin und wieder meldet sich der Western zurück, selten im Kino, nur wenig häufiger im Heimkino, und zumeist mit einer weniger eindrucksvollen Besetzung als Forsaken. Dieser klassische Western lebt einerseits vom Zusammenspiel der beiden Sutherlands, aber auch von einem großartigen Michael Wincott. In weiteren Nebenrollen agieren Brian Cox und Demi Moore.
John Henry Clayton (Kiefer Sutherland) kehrt nach Jahren nach Hause zurück. Sein Vater, der Reverend William Clayton (Donald Sutherland), empfängt seinen Sohn nicht besonders herzlich. Sie haben sich nicht viel zu sagen, aber John Henry, der zuerst im Krieg war und sich dann als Revolverheld einen Namen gemacht hat, möchte ein neues Leben beginnen. Er will der Gewalt abschwören, doch das ist leichter gesagt als getan, befindet er sich doch in einer Stadt, in der ein skrupelloser Geschäftsmann Männer von Revolverhelden töten lässt, um dann deren Land aufkaufen zu können. Schon bald wird auch John Henry in diesen Konflikt hineingezogen.

Es ist eine sehr klassische Geschichte, die hier erzählt wird. Sie erinnert an einige Genre-Vertreter der 1940er und 1950er Jahre, aber auch an Clint Eastwoods Pale Rider. Neu ist an der Story — geschildert von Jon Cassar, der als Produzent für Kiefer Sutherlands Serie 24 tätig war — nichts; es geht im Grunde nur noch um die Präsentation. Die ist frei von Schwächen, kann sich aber auch auf das exzellente Ensemble verlassen. Zwar haben einige der Mimen nur stereotype Figuren zu spielen, die Entwicklung von John Henry ist jedoch interessant anzusehen. Sutherland meistert auch emotionale Momente, besonders den, in dem John Henry sich an zwei Jungen erinnert, die wegen ihm gestorben sind. Das ist ein emotionaler Zusammenbruch, der die Figur transformiert. Es ist der Moment, in dem aus dem Killer ein Pazifist wird. Dass das nicht lange anhalten kann, ist der Natur der Geschichte geschuldet.

Vater und Sohn Sutherland werfen sich hier die Bälle zu. Packend ist die Szene, in der der junge Clayton offenbart, dass er nicht an Gott glaubt – ein direkter Affront gegenüber seinem Vater, der als Prediger das Wort Gottes verbreitet und nach den Lehren der Bibel lebt.

Es sind Momente wie diese, die Forsaken erhöhen. Weil sie einen gewissen Mehrwert bieten, der innerhalb der nach Schema F gestalteten Geschichte die ‚Gold-Nuggets‘ darstellt, nach denen es sich zu suchen lohnt. Inszenatorisch ist dieser Western toll anzusehen. Großartige Landschaften, ein authentisches Flair und nicht zuletzt eine klassisch anmutende Kamera sorgen dafür, dass sich der geneigte Fan wohlfühlt.

Forsaken

Hin und wieder meldet sich der Western zurück, selten im Kino, nur wenig häufiger im Heimkino, und zumeist mit einer weniger eindrucksvollen Besetzung als „Forsaken“. Dieser klassische Western lebt einerseits vom Zusammenspiel der beiden Sutherlands, aber auch von einem großartigen Michael Wincott. In weiteren Nebenrollen agieren Brian Cox und Demi Moore.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen