Das Geheimnis der Feenflügel

Eine Filmkritik von Sophie Charlotte Rieger

"Hauptsache es glitzert"

Die kleine Fee Tinker Bell spielt nicht nur in der wiederholt verfilmten Geschichte von Peter Pan eine Rolle, sondern durfte bereits in drei Disneyfilmen selbst den Hauptpart übernehmen. Tinker Bell, TinkerBell — Die Suche nach dem verlorenen Schatz und Tinker Bell — Ein Sommer voller Abenteuer sind jedoch nur auf DVD erschienen. Ihr neuestes Abenteuer, Das Geheimnis der Feenflügel, darf Tinker Bell nun auf der großen Leinwand und in 3D erleben.
Die lebenslustige Tinker Bell ist eine Fee der warmen Jahreszeiten. Der Winterwald, den sie nur in der Ferne sehen kann, ist für sie eine Sperrzone. Wie auch den anderen Sommerfeen ist Ihr das Betreten der eisigen Schneelandschaft verboten. Aber wie es oft so ist mit den verbotenen Dingen, kann sich auch Tinker Bell der Anziehungskraft der Winterwelt nicht entziehen. Als sie bei ihrer heimlichen Stippvisite entdeckt, dass ihre Flügel in der Wintersonne zu glitzern beginnen, ist ihre Neugier endgültig geweckt. Um herauszufinden, was es mit diesem Phänomen auf sich hat, begibt sie sich auf eine gefährliche Reise, bei der sie eine wunderschöne Entdeckung macht, aber auch die Sicherheit ihrer Heimat aufs Spiel setzt.

Das Geheimnis der Feenflügel ist durch und durch ein Mädchenfilm. Tinker Bell und ihre Freundinnen lieben es, sich nett und adrett herzurichten, sie kichern wie pubertierende Teenager und leben nach dem Motto „was glitzert, ist gut“. Es ist daher schwer vorstellbar, dass das Konzept dieses Films für Jungs auch nur halb so attraktiv ist wie für Mädchen, die sich mit der natürlich zauberhaft ausschauenden Tinker Bell nur zu gerne identifizieren. Dass Disney hier politisch korrekt versucht, die Feen in Tinker Bells Clique ethnisch divers zu kreieren, kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit Wespentaillen, riesigen Augen und Stupsnasen hier wie gewohnt zum Leben erwachte Barbie-Puppen als Vorbild dienen sollen.

Während zu Beginn noch der Verdacht aufkommt, das Spiel mit den Jahreszeiten könnte einen pädagogischen Input beinhalten, erweist sich Das Geheimnis der Feenflügel letztendlich als nicht besonders lehrreich. Um den Sommerwald vor einem Kälteeinbruch zu schützen, versprühen die Winterfeen einen Zauberfrost, der die Pflanzen vor dem eisigen Klima beschützt. Schade, dass hier keine naturwissenschaftlich plausiblere Rettungsaktion gefunden werden konnte. Auch zwischenmenschlich hat Das Geheimnis der Feenflügel seinem Kinderpublikum wenig beizubringen. Es ließe sich bestimmt eine Botschaft von Freundschaft, Kooperation und dem Überwinden scheinbar trennender Unterschiede herauslesen, doch ist diese Message ziemlich tief unter dem glitzernden Feenstaub verborgen.

Natürlich ist es nicht unbedingt schlecht, dass Das Geheimnis der Feenflügel seinem Publikum eine farbenprächtige Welt anbietet. Die Feen sind ebenso niedlich anzuschauen, wie die flauschigen Kleintiere, die sowohl den Sommer- als auch den Winterwald bevölkern. Die Welt der Feen ist liebevoll gestaltet: Maschinen aus Naturmaterialien, Kleidung aus Blättern und Blüten – es macht Spaß, dieses Fantasieuniversum näher unter die Lupe zu nehmen. Gleichzeitig ist aber offensichtlich, dass dem optischen Reiz stets mehr Bedeutung beigemessen wird als dem Inhalt der Geschichte. So ist beispielsweise der aufregend glitzernde Feenstaub für die Figuren von zentraler Bedeutung und sein Versiegen scheint mit einem Weltuntergang vergleichbar zu sein. Wofür genau dieser Feenstaub so wichtig ist, wird jedoch nicht ausreichend erklärt.

Schade ist darüber hinaus die fehlende Verbindung zu Peter Pan, die insbesondere für die erwachsenen Begleitpersonen einen charmanten Wiedererkennungseffekt dargestellt hätte. Dem Unterhaltungswert für das Kinderpublikum tut diese fehlende Assoziation jedoch sicher keinen Abbruch. Säuselnde Popmusik im US-amerikanischen Stil rundet diesen bonbonfarbenen und mächtig glitzernden Mädchentraum ab. Für Unterhaltung der Kleinen ist gesorgt. Dennoch hätten weniger Glitzer und mehr Substanz dem Konzept eindeutig nicht geschadet.

Das Geheimnis der Feenflügel

Die kleine Fee Tinker Bell spielt nicht nur in der wiederholt verfilmten Geschichte von Peter Pan eine Rolle, sondern durfte bereits in drei Disneyfilmen selbst den Hauptpart übernehmen. „Tinker Bell“, „TinkerBell — Die Suche nach dem verlorenen Schatz“ und „Tinker Bell — Ein Sommer voller Abenteuer“ sind jedoch nur auf DVD erschienen. Ihr neuestes Abenteuer, „Das Geheimnis der Feenflügel“, darf Tinker Bell nun auf der großen Leinwand und in 3D erleben.
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Meinungen

TaiFei · 16.06.2014

"..Um den Sommerwald vor einem Kälteeinbruch zu schützen, versprühen die Winterfeen einen Zauberfrost, der die Pflanzen vor dem eisigen Klima beschützt. Schade, dass hier keine naturwissenschaftlich plausiblere Rettungsaktion gefunden werden konnte.
...So ist beispielsweise der aufregend glitzernde Feenstaub für die Figuren von zentraler Bedeutung und sein Versiegen scheint mit einem Weltuntergang vergleichbar zu sein. Wofür genau dieser Feenstaub so wichtig ist, wird jedoch nicht ausreichend erklärt. ..."

Die Bedeutung des Feenstaubs ist sehr wohl ausreichend erklärt, immerhin ist das bereits der VIERTE Teil. Das bei einen Feenfilm nach naturwissenschaftlicher Erklärung verlangt wird, soll wohl auch ein Witz sein, zumal das ganze ja gar nicht soo unnatürlich/magisch war, die "Zauberfrost" war nichts weiter als eine Reif/Schneedecke, ich auch in der Realwelt die Fauna vor Frost schützt.

Also Frau Rieger, wenn Sie noch nicht mal der Handlung simpler Vorschulfilme folgen können, möchte ich lieber keine andere Kritiken von Ihnen lesen.

Martina Denysiuk · 25.11.2012

Vorweihnachtlich glitzerreich......ein Mädchentraum....!

Anita Butler · 21.11.2012

Es ist ein wunderschöner Kinderfilm. Endlich wieder einmal etwas buntes und glitzerndes, ohne das dringende Bedürfnis von `weisen` Erwachsenen irgend etwas lehrreiches schon wieder vermitteln zu müssen. `Secret of the wings` oder das `Geheimnis des Feenflügel` ist einfach göttlich!!!

@Heiko Wisny · 19.11.2012

Vielleicht sollten Sie mit Ihren Kindern kindgerechte Seiten im Internet besuchen? Da gibt es ganz hervorragende. Die Zielgruppe von kino-zeit.de sind zumindest Erwachsene...
Grüsse, Mike

Heiko Wisny · 18.11.2012

Hallo,
ich wollte mir mit meinen kleinen Kindern gerade den Trailer zu " Das Geheimnis der Feenflügel" anschauen. Danke für den Werbespott "Red Tail" ein KRIEGSFILM davor ... wirklich ganz goßes Kino .