Bee Movie – Das Honigkomplott

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Das Leben ist (k)ein Honigschlecken

Einstmals war Jerry Seinfeld der berühmteste Comedian der USA, und seine nach ihm benannte Serie ist bis zum heutigen Tage die erfolgreichste Sitcom des amerikanischen Fernsehens geblieben. Nach dem Auslaufen der Serie ließ der New York geborene leidenschaftliche Porsche-Sammler, der für seine automobilen Schätze schon mal ein eigenes Parkhaus mitten in New York errichten ließ, es ruhiger angehen und trat nur noch dann und wann als Stand-up-Comedian auf – bei einem Einkommen von $100 Mio. allein im Jahre 2006 durch Werbeeinnahmen der alten Seinfeld-Folgen im US-Kabelfernsehen muss man nun wahrlich nicht mehr jeden Job machen. Dass Seinfeld sein geruhsames Leben nun ausgerechnet für einen Film unterbrach, hängt nicht etwa damit zusammen, dass ihm langweilig geworden wäre. Vielmehr entstand die Idee zu Bee Movie – Das Honigkomplott / Bee Movie während eines gemeinsamen Abendessens mit Steven Spielberg. Danach gefragt, ob er denn eine Idee für ein gemeinsames Projekt habe, erinnerte sich Seinfeld an eine Geschichte über Bienen, die er seinem Sohn wenige Tage zuvor vorgelesen hatte und kalauerte zudem, er habe schon immer mal einen „Bee Movie“ machen wollen – eine Idee ward geboren.
Barry B. Benson hat gerade seinen Abschluss an der Honig-Universität gemacht, und nun ruft das toughe Arbeitsleben im Bienenstock bei Honex®, dem führenden Honigproduzenten. Doch die disziplinierte Schufterei im Bienenstock, das taktmäßige Funktionieren ist nicht Barrys Sache, und bald schon drängt es ihn nach draußen, in die große Freiheit der weiten Welt. Flugs schließt er sich der Fliegerstaffel an und erkundet die für Bienen zwar gefährliche, aber enorm spannende Metropole New York City. Dort kommt er mit Hilfe der Floristin Vanessa einem groß angelegten, bereits Generationen währenden organisierten Honigdiebstahl durch die Menschheit auf die Schliche und beschließt, dagegen juristisch vorzugehen – immerhin sind wir in den USA, dem Land der unbegrenzten juristischen Möglichkeiten…

Auch wenn die Animationen deutlich schlichter geraten sind als etwa bei Pixars Ratatouille, richtet sich Bee Movie – Das Honigkomplott / Bee Movie keineswegs nur an die kleinen Zuschauer, sondern mehr noch als andere Animationsabenteuer auch an Erwachsene. Anspielungen auf das moderne Erwerbsleben, den Effizienz-Wahn der modernen Wirtschaft, eine beißende Satire auf die Auswüchse des amerikanischen Justizwesens und Parodien berühmter amerikanischer Persönlichkeiten werden an den kleinen Zuschauern nahezu spurlos vorüberziehen und diese im einen oder anderen Fall überfordern. Insofern haftet dem Film etwas von einem Kompromiss zwischen der jungen und der älteren Zielgruppe an, der nicht immer funktioniert. Dank Seinfelds Ironie und den einfach gehaltenen Animationen, die vor allem durch ihre satte Farbigkeit bestechen, ist Bee Movie – Das Honigkomplott / Bee Movie ein unterhaltsamer Film für die ganze Familie, der zudem die Sensibilität für den Umgang mit den eifrigen Honigsammlern stärken dürfte. Der Charme von Ratatouille aber bleibt auch für die emsigen Bienen unerreichbar.

Bee Movie – Das Honigkomplott

Einstmals war Jerry Seinfeld der berühmteste Comedian der USA, und seine nach ihm benannte Serie ist bis zum heutigen Tage die erfolgreichste Sitcom des amerikanischen Fernsehens geblieben.
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Meinungen

Antonia · 14.12.2007

Ich denke, dass der Film richtig gut ist und nicht nur für Kinder sondern auch für die Erwachsene!!!