American Gothic

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Eine mörderische Familie

Teenie-Slasher die 287ste. Die 80er waren ein gutes Jahr für das Horrorkino; Nightmare on Elm Street, Tanz der Teufel und Texas Chainsaw Massacre sind nur die bekanntesten. Als dann die Welle abebbte, wurden immer noch kleine Billigheimer produziert, um die nimmersatten Hardcorefans zu verköstigen. American Gothic ist einer von diesen kleinen, schmutzigen Schlitzerfilmen. Und irgendwie zurecht ist dieser Film kein Klassiker geworden (trotz des schicken Covers).
Eine Gruppe Freunde, unter ihnen die psychisch arg labile Cynthia (Sarah Torgov), macht mit einem Wasserflugzeug eine Reise. Nach einer Notwasserung bei einer vermeintlich einsamen Insel, machen sie die Begegnung mit der streng religiösen Familie um Ma (Yvonne De Carlo) und Pa (Rod Steiger). Als die Freunde nach und nach den Rest der Familie kennen lernen (allesamt zurückgebliebene Freaks, die auch gerne Mal mumifizierte Babys in den Schlaf wiegen), wird der Urlaubstrip rasch zur Höllentour. Einer nach dem anderen wird von den Familienmitgliedern unter irrem Gekicher und Kinderliedern umgebracht. Das Ende ist schließlich vorhersehbar, aber nichtsdestotrotz reichlich fies…

Für Fans dürfte vor allem die Rolle des irren Woody interessant sein, gespielt von Genre-Ikone Michael J. Pollard (Haus der 1000 Leichen). Und auch bei der restlichen Besetzung schien es den Produzenten wichtig zu sein, die bad guys mit ‚richtigen‘ Schauspielern zu besetzten. Denn während die durchgedrehte Serienkiller-Familie tatsächlich durch ihr Spiel überzeugen kann, bleibt das Kanonenfutter, sprich die Opfer, doch recht blass. Auch stört das Alibitrauma der Hauptperson Cynthia eher, als das es etwas zu der Story beiträgt. Da schmerzt es mehr, dass anscheinend ein Handlungsstrang rausgeschnitten wurde (einer der Freunde bleibt nämlich als Wache am Flugboot und taucht auch nicht mehr auf).

Wer also auf günstig gedrehten, teils unfreiwillig komischen und holprigen Trash steht, dem sei American Gothic wärmstens ans Herz gelegt. Der Rezensent hat sich auf jeden Fall gut unterhalten.

American Gothic

Teenie-Slasher die 287ste. Die 80er waren ein gutes Jahr fürs Horrorkino; Nightmare on Elm Street, Tanz der Teufel und Texas Chainsaw Massacre sind nur die bekanntesten.
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