Safe House

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Mit Safe House kommt ein stargespicktes Action-Spektakel daher, wie man es als Genre-Fan gerne sieht: Hohes Tempo, gute Darsteller, prächtige Optik, viel Geballer und mächtig Rumms. Regisseur Daniel Espinosa hält das Gaspedal beinahe durchgehend durchgetreten und nach kurzem Intro, in dem unsere Protagonisten pflichtschuldig eingeführt werden, wächst der Body Count blutig und minütlich. Dass es dazu noch eine Verschwörung geben muss und wieder einmal der Unhold in den eigenen Reihen steckt, ist mittlerweile genreüblich und zu verschmerzen. Ja, man könnte Safe House glatt als Prequel zu den Jason Bourne-Filmen sehen, soviel CIA-Geschwurbel gibt es zwischen den Action-Szenen.
CIA-Agent Matt Weston (Ryan Reynolds, Green Lantern) langweilt sich seit zwölf Monaten in einem sogenannten Safe House in Kapstadt. Ein Safe House ist eine Art sichere Zone für Agenten, die untertauchen müssen. Doch mit der Ankunft des festgenommenen Top-Gangsters Tobin Frost (Denzel Washington, Book of Eli, American Gangster), wird sein öder Alltag jäh unterbrochen. Das Verhör-Team um Frost (unter anderem ein leider total verheizter Robert Patrick (Terminator 2, The Marine) wird unerwartet angegriffen und ausgeschaltet. Novize Matt muss nun mit Frost im Schlepptau durch Kapstadt hetzen, immer auf der Flucht vor weiteren Killern, die an geheime Daten wollen, die sich Frost in die Hüfte implantiert hat.

Safe House sieht aus wie ein Tony Scott-Film. Punkt. Washington hat mit dem Regiestar (Top Gun) bereits fünf Mal gedreht. Gemeinsam hat man zum Beispiel Crimson Tide oder Unstoppable gestemmt. Regisseur Espinosa kopiert den Stilwillen des Bruders von Ridley in fasst allen Details. Safe House ist auch wirklich hochkarätiges Actionkino. Leider fehlt es jedoch an der großen Innovation, die den Film zum Klassiker machen könnte – Ridley Scott hätte das geschafft. Alles ist bei Safe House over the top und selbst für kleine Nebenrollen wurden große Stars besetzt. Doch zu oft geht das Drehbuch von David Guggenheim formelhaft vor. Vieles hat man schon oft gesehen, man weiß im Grunde immer schon, wie eine Szene enden wird und die großen Vorbilder des Autoren scheinen durch. Das macht Safe House zu keinem schlechten Film, ganz und gar nicht. Allein das Charisma und die Präsenz von Berserker Washington reicht, um auch einen mittelmäßigen Streifen über den Durchschnitt zu heben. Safe House ist einfach routinierte, spektakuläre, toll umgesetzte und brutale Action ohne Kompromisse. Alles weitere wären Kirschen auf der gut schmeckenden Torte.

Safe House

Mit „Safe House“ kommt ein stargespicktes Action-Spektakel daher, wie man es als Genre-Fan gerne sieht: Hohes Tempo, gute Darsteller, prächtige Optik, viel Geballer und mächtig Rumms. Regisseur Daniel Espinosa hält das Gaspedal beinahe durchgehend durchgetreten und nach kurzem Intro, in dem unsere Protagonisten pflichtschuldig eingeführt werden, wächst der Body Count blutig und minütlich.
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