Rosenhügel

Die Kinder der Revolution

Der stramme Parteigenosse Gabor Palfí (Peter Andorai) gehört zu den Privilegierten in der ungarischen Gesellschaft um 1956. Er lebt mit seiner Frau Teresa (Erica Marozsan) und den Kindern Panka (Naomi Rozsa) und Mischka ((Abel Fekete) in einer prächtigen Villa auf dem Rosenhügel in Budapest. Gabor ist glühender Kommunist, der sich mit Leib und Seele für die Ideale der Partei einsetzt. Und als führender Parteikader hat er sogar ein Telefon direkt zu den Machthabern Mátyás Rákosi und János Kádár. Doch auf seinen Überzeugungen lastet ein schwerer Schatten, denn Gabors frühere Geliebte, die Jüdin Lolo bezahlte sein Engagement mit ihrem Leben. Auch seine jetzige Frau, die schöne Teresa ist überzeugte Anhängerin der KP, sie steht kurz vor der Prüfung an der Parteischule.

Von all diesen Zusammenhängen wissen die beiden Kinder allerdings recht wenig, für sie ist die Villa auf dem Rosenhügel ein großer Abenteuerspielplatz und die Privilegien der Familie werden nicht hinterfragt. Eines Tages aber unterschlagen Panka und Miscka einen Brief, der an ihren Vater gerichtet ist und aus Israel kommt, in ihm befindet sich ein Bild seiner Geliebten Lolo. Eigentlich nur ein kleiner harmloser Streich, doch als der Aufstand in Ungarn losbricht, ist dies in der phantasievollen Gedankenwelt der Kinder eine direkte Folge des entwendeten Briefes. Atemlos verfolgen sie die sich überschlagenden Ereignisse, die sie hervorgerufen haben. Und ihr Vater sieht sich damit konfrontiert, dass er innerhalb der Partei kaltgestellt wird und politische Opportunisten in wichtige Parteiämter gelangen, er schließt sich den Revolutionären an. Die fragile Welt des Rosenhügels bricht zusammen…

Dass die Regisseurin Mari Cantu für ihre exemplarische Biographie eines Parteifunktionärs und seiner Familie in den unruhigen Zeiten der ungarischen Revolution ausgerechnet die Perspektive seiner beiden Kinder wählte, ist nicht verwunderlich, immerhin studierte sie Kinderpsychologie. Durch den ungewöhnlichen Blickwinkel erhalten die erschütternden Ereignisse des durch die Sowjetunion niedergeschlagenen Volksaufstandes 1956 in Ungarn einen tragikomischen Zug, der die Schrecken mildert und trotzdem umso intensiver bewusst macht. Ein Trick, der den Film gleichermaßen unterhaltsam wie politisch lehrreich macht.

Rosenhügel

Der stramme Parteigenosse Gabor Palfí (Peter Andorai) gehört zu den Privilegierten in der ungarischen Gesellschaft um 1956.

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Meinungen

· 26.02.2007

Seht gut, warum gibt es den nicht auf DVD? Die wunderbare Erika Marozsan (Gloomy Sunday)!

· 09.03.2005

Achtung, bei diesem Film sollten Sie nicht sehr müde sein!!!