Paraiso

Willkommen im Paradies

Eigentlich hatte die aus Rumänien stammende und in Deutschland lebende Filmemacherin in Kuba für einen ganz anderen Film recherchiert. Doch als ihr Kameramann Sorin Dragoi einem Musiker der Gruppe Madera Limpia (deutsch: reines Holz) begegnete, entstand schnell die Idee, etwas über die Musik und das Leben der Band in ihrer Stadt zu machen. Guantanamo, rund 1000 Kilometer von Havanna entfernt und im heißen Osten der Insel gelegen, ist ein Ort voller Tristesse, ohne Sehenswürdigkeiten, ohne Strände und damit auch ohne Touristen. Das Leben ist geprägt von der Hitze, der Armut und der alltäglichen Suche nach Nahrungsmitteln oder Benzin.

Die Musik vom Madera Limpia spiegelt das Leben in Guantanamo wieder, denn ein paar Stücke Holz oder alte Plastikflaschen reichen der Band aus, um ihre Musik der Straße zu spielen, eine wilde, heiße und aggressive Mischung aus Changúy –einem musikalischen Vorboten des Son – mit Rap und Hiphop, eine Explosion der Rhythmen, die kaum etwas mit den Stücken des Buena Vista Social Club zu tun hat. Die Musik entspringt aus dem Überlebenskampf der Straße und erzählt von alltäglichen Momenten, von Liebe, Untreue, Sehnsucht, Frustration, Langeweile.

In einer Mischung aus Dokumentarfilm und Fiktion zeigt die Regisseurin das Bild einer Stadt, die weit davon entfernt ist, ein Paradies zu sein. Doch die Menschen geben nicht auf, allen Widrigkeiten zum Trotz strahlen die Bewohner von Guantanamo eine unerschütterliche Lebensfreude aus, und die Musik, die sie und diesen Film begleitet, spiegelt den täglichen Überlebenskampf und ihren Optimismus wieder. Ein berührendes Bild des alltäglichen Kuba fernab jeglicher Verklärung und Verkitschung.

Paraiso

Eigentlich hatte die aus Rumänien stammende und in Deutschland lebende Filmemacherin in Kuba für einen ganz anderen Film recherchiert.

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Meinungen

florian götz · 08.06.2005

das wahrhaftigste was aus Kuba gekommen ist !!!

Simon Meienreis · 21.02.2005

wunderbare gesellschaftsstudie mit klasse Musik