No Time to Die

Eine Filmkritik von Red.

Nur über meine Leiche

So tot wie seine Kundschaft ist Asante (David Dontoh) nicht gerade – im Gegenteil. Der junge Leichenwagenfahrer aus Ghana sprüht vor Leben und Vitalität nur so. wenn man schoin die ganze Zeit von toten umgeben ist, muss man wenigstens selbst das Leben ein wenig leicht nehmen. Gemeinsam mit seinem Assistenten Issifu (Issifu Kassim) bringt er die Toten aus der Hauptstadt Accra in ihre Dörfer, wo sie dann in unwahrscheinlich aufwändigen Zeremonien und in extravaganten Sarg-Kreationen unter die Erde gebracht werden.
Asante liebt seinen Beruf, so dass eigentlich alles gut sein könnte. Das einzige Problem ist allerdings, dass er als Leichenwagenfahrer bei den Frauen eher auf Ablehnung stößt. Denn wer lässt sich schon gerne mit Gevatter Tod persönlich ein? Als er bei einer Überführung die junge und schöne Esi (Agatha Ofori) kennen lernt, ist es endgültig um ihn geschehen. Und zum Glück und dank Issifus tatkräftiger Unterstützung verliebt auch sie sich in ihn.

Doch das junge Glück muss erst einige Hindernisse überwinden. Esis Vater ist strikt gegen die Verbindung, nur über seine Leiche werde er einer Hochzeit zustimmen. Aber Asante gibt nicht auf und greift schließlich zu echten Zaubertricks, um den widerspenstigen Schwiegervater in spe doch noch zu überzeugen…

Der 1940 in Ghana geborene King Ampaw kam 1961 in die damalige DDR und entdeckte dort seine Leidenschaft für das Kino. Zunächst studierte er in Potsdam-Babelsberg, doch als 1965 sein Stipendium der Regierung nicht verlängert wurde, wechselte er zunächst nach Wien und dann ab 1967 an die neu gegründete Hochschule für Film und Fernsehen in München, deren erster afrikanischer Absolvent er wurde. 1979 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er in leitender Position beim National Television übernahm. 1983 gründete er seine eigene Produktionsfirma „Afro Movies“, mit der er 1983 seinen Debüt-Spielfilm Kukurantumi – The Road to Accra drehte. Zwei Jahre später folgte Nana Akoto / Juju, der für mehr als 20 Jahre sein letzter Film bleiben sollte. Dank seiner Verbindungen nach Deutschland co-produzierte er mehrere in Afrika angesiedelte Filmprojekte deutscher Regisseure wie etwa Cobra Verde (1987, Regie: Werner Herzog), African Timber (1989, Regie: Peter F. Bringmann), Anansi – Die Reise des Löwen (1992, Regie: Fritz Baumann) und Welcome Home (2004, Regie: Andreas Gruber)

King Ampaws mitunter sehr verspielte und überdrehte, auf Videomaterial gedrehte Komödie No Time to Die versucht bewusst, ein anderes Bild Afrikas zu zeigen, als man dies aus dem westlichen Fernsehen kennt: „Das europäische Bild von Afrika besteht fast nur aus Armut, Korruption, Aids und Krieg. Das ist das, was man im Fernsehen zu sehen bekommt. Aber es gibt auch ein normales Leben, wir haben auch Kultur, Tradition und Unterhaltung. Afrikanische Filmemacher können auch Menschen zum Lachen bringen. Das versuche ich mit meinen Komödien zu zeigen“, so äußert sich der Regisseur zu seinem Film, dessen Hauptdarsteller David Dontoh im Jahre 2007 beim Festival von Tarifa als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde.

No Time to Die

So tot wie seine Kundschaft ist Asante (David Dontoh) nicht gerade – im Gegenteil. Der junge Leichenwagenfahrer aus Ghana sprüht vor Leben und Vitalität nur so. wenn man schoin die ganze Zeit von toten umgeben ist, muss man wenigstens selbst das Leben ein wenig leicht nehmen. Gemeinsam mit seinem Assistenten Issifu (Issifu Kassim) bringt er die Toten aus der Hauptstadt Accra in ihre Dörfer, wo sie dann in unwahrscheinlich aufwändigen Zeremonien und in extravaganten Sarg-Kreationen unter die Erde gebracht werden.
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Meinungen

bernd · 28.06.2009

ein sehr afrikanischer Film, kommt vermeintlich laien- und komödienhaft daher, vermittelt aber einen tiefen Einblick in Gepflogenheiten und Gebräuche.
Wer schon mal da war, wird sich freuen.
african drama at its best!! 6 Sterne