Mullewapp - Das große Kinoabenteuer der Freunde

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Es muss nicht immer Hollywood sein

Johnny Mauser, Franz von Hahn und der dicke Waldemar – in den Achtzigern und Neunzigern waren die drei Freunde, die gemeinsam durch Dick und Dünn gehen, die unbestrittenen Stars in deutschen Kinderzimmern und entzückten ebenso das Herz mancher erwachsenen Leser. Und auch noch heute erfreuen sich die Kinderbücher von Helme Heine um die kleine Maus, den stets etwas eitlen Gockel und den verfressenen, aber herzensguten Eber großer Beliebtheit. Was es nur als eine Frage der Zeit erscheinen ließ, wann die Geschichte den Weg auch auf die große Leinwand finden würde. Mit Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde ist es nun soweit. Und das Erfreuliche ist, dass auch die filmische Umsetzung der sympathischen drei Freunde überaus charmant gelungen ist. Ein Kinderfilm, den man ohne Wenn und Aber uneingeschränkt empfehlen kann.
So sehr Johnny Mauser (gesprochen wird er von Benno Fürmann) auch von einer Karriere als Filmheld und Star des Theaters träumt – aufgrund seiner mangelnden körperlichen Größe will und will der Durchbruch als Schauspieler einfach nicht klappen. Dabei sehnt er sich doch sehr danach, ein echter Held zu sein. Enttäuscht macht sich die kleine Maus mit den großen Ambitionen auf den Weg hinaus in die Welt, um irgendwo vielleicht doch dem eigenen Traum nahe zu kommen. Doch ob er sich diesen Traum ausgerechnet auf dem idyllischen Bauernhof Mullewapp erfüllen kann, wo er auf der Suche nach einem Nachtquartier fündig wird?

Dort wird er als vermeintlicher Filmstar begeistert aufgenommen und findet in Franz von Hahn (Christoph Maria Herbst) und dem dicken Waldemar (Joachim Król) alsbald zwei gute Freunde, doch anfangs scheint es so, als würde hier auf Mullewapp nichts Spannendes passieren. Bis der finstere Maître Wolf (Volker Wolf) ein Auge auf das Lämmlein Wolfe (Maxie Häcke) geworfen hat und die drei Freunde sich auch als Helden bewähren müssen…

Weniger kann manchmal auch mehr sein: Mit klarem Strich, einem guten Auge für Details, sicherem dramaturgischen Gefühl und wohltuend unaufgeregt gelingt es Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde, den Ton der Kinderbücher Helme Heines zu erhalten und das Ganze zugleich behutsam an die Erfordernisse des Kinos und der ganz Kleinen anzupassen. Zahlreiche Ideen, die niemals zum reinen Selbstzweck werden, witzige Songs und ein bestens aufgelegtes Sprecherensemble runden den Film und seine sympathische Botschaft von Freundschaft ab und sind eine wohltuende Alternative zu Animationsfilmen made in Hollywood. Die mögen zwar animationstechnisch den heutigen Standard definieren, überfordern mit ihrer Rasanz und ihrem überbordenden Detailreichtum aber häufig genug die kleineren Zuschauer.

Mullewapp hingegen setzt eher auf Reduktion – und wirkt doch niemals flach oder langweilig, sondern stets witzig, kurzweilig und treffsicher. Und weil auch die Erwachsenen sich in vielen Szenen des Films prächtig amüsieren dürften, ist das von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnete Werk die derzeit beste Wahl, um mit den ganz kleinen Zuschauern einen Kinobesuch zu wagen.

Mullewapp - Das große Kinoabenteuer der Freunde

Johnny Mauser, Franz von Hahn und der dicke Waldemar – in den Achtzigern und Neunzigern waren die drei Freunde, die gemeinsam durch Dick und Dünn gehen, die unbestrittenen Stars in deutschen Kinderzimmern und entzückten ebenso das Herz mancher erwachsenen Leser. Und auch noch heute erfreuen sich die Kinderbücher von Helme Heine um die kleine Maus, den stets etwas eitlen Gockel und den verfressenen, aber herzensguten Eber großer Beliebtheit.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Volker Scheffer · 15.08.2009

Aus meiner Sicht hinkt "Mullewapp" Filmen wie "Lauras Stern", "Kleiner Dodo", "Oh wie schön ist Panama" usw. weit hinterher. Erstens kaum Unterhaltungswert für Erwachsene und zweitens der psychopatische Wolf, der mit seinem Beil alles kurz und klein hackt, war für meine Tochter dann zuviel. Er verprügelte den Fuchs und seinen Diener - ach einfach nichts für die ganz Kleinen. Ich bin wirklich kein Moralapostel, aber meiner Meinung nicht unter 4-5 rein gehen. 3 jährige leben den Film einfach zu sehr mit.