Hiroshima mon amour (1959)

Der Klassiker von Alain Resnais

Hiroshima 1957: Zwei Menschen umschlingen sich, streicheln ihre nackte, unversehrte Haut — in dieser Stadt, deren entsetzliche Vergangenheit überall und zu jeder Minute gegenwärtig ist. Eine französische Filmschauspielerin und ein japanischer Architekt erleben eine leidenschaftliche Liebesnacht miteinander. Der nackte Körper des japanischen Geliebten ruft in der Frau die Erinnerung an die erste Liebe ihres Lebens wach. Er war deutscher Besatzungssoldat in ihrem Heimatort und wurde am Tag der Befreiung vor ihren Augen erschossen. Sie selbst wurde zum Zeichen der Schande kahl geschoren, von ihren Eltern im Keller versteckt und dann heimlich nach Paris gebracht.

Doch auch ihre gegenwärtige Liebe scheint keine Zukunft zu haben. Beide sind verheiratet, und in 24 Stunden geht das Flugzeug der Frau zurück nach Paris. Doch ihr japanischer Geliebter möchte sie nicht so einfach aufgeben. Ihnen bleiben 24 Stunden, um sich in den Straßen Hiroshimas zu verlieren und wieder zu finden, um die Möglichkeit der Liebe ins Auge zu fassen und wieder zu verwerfen. Gegenwart und Vergangenheit, persönliche Geschichte und die Geschichte der Orte vermischen sich. Die Französin weiß, dass man vergessen muss, um überleben zu können. Und sie befürchtet, dass auch diese, jetzt so gegenwärtige Liebe bald verblassen wird.

Bereits mit seinem Spielfilmdebüt Hiroshima, mon amour gelang dem Regisseur Alain Resnais eines der Meisterwerke der Nouvelle Vaguie. Für das Drehbuch zeichnete die Schriftstellerin Marguerite Duras (Der Liebhaber) verantwortliche und brachte ihr neben einer Oscar-Nominierung auch noch den endgültigen Durchbruch als Autorin ein. Resnais und Duras arbeiteten bei der Entwicklung des Drehbuchs eng zusammen, wobei der Regisseur seine Autorin immer wieder dazu ermutigte, literarisch zu schreiben. So entstand ein ungewöhnlicher, poetischer Liebesfilm, dessen Thema das Erinnern und das Vergessen ist. Er lässt die Liebenden in die Vergangenheit eintauchen und verschränkt so Gegenwart und Vergangenheit, Krieg und Frieden, Frankreich und Japan, nationale und persönliche Traumata.

Hiroshima, mon amour wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1960 mit dem "New York Film Critics Circle Award" für den besten ausländischen Film. Die eindrucksvolle Filmmusik wurde von Giovanni Fusco komponiert, der noch einmal bei Der Krieg ist vorbei (1966) mit Resnais zusammenarbeitete und unter anderem mehrmals für Michelangelo Antonioni Filmmusiken schuf.

Ein Film wie ein Traum von der Liebe, süß und bitter zugleich.

Hiroshima mon amour (1959)

Hiroshima 1957: Zwei Menschen umschlingen sich, streicheln ihre nackte, unversehrte Haut — in dieser Stadt, deren entsetzliche Vergangenheit überall und zu jeder Minute gegenwärtig ist.

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