Handbuch der Liebe

Eine Filmkritik von Marie Anderson

How to love ...

Ginge es allein nach dem Titel, so verhieße der Film Handbuch der Liebe / Manuale d’Amore von vornherein wenig Gutes: In Analogie zum Buchmarkt würde man dahinter jene Ratgeber vermuten, die einem offensichtlich nicht ernstzunehmenden Publikum mit neunmalklugen Tipps die Welt und die eigenen Defizite erklären und auszutreiben versuchen. Und tatsächlich handelt die Geschichte auch von einer jungen Frau (Anita Caprioli), die in einem Tonstudio die Hörbuchversion eines Handbuchs der Liebe einliest. Doch das bildet lediglich den Rahmen zu dieser vergnüglichen Komödie über Freuden und Wirrnisse der Liebe.
In vier Episoden über verschiedene Phasen einer Beziehung inszeniert der italienische Regisseur Giovanni Veronesi seine schwungvolle Geschichte, deren Stationen freilich nicht neu sind: Sie reichen von erster Verliebtheit über große Sinnkrise und Betrug bis hin zur Trennung, wobei jedes Thema von einem anderen Paar repräsentiert wird.

Wir begegnen Tommaso (Silvio Muccino), einem arbeitslosen jungen Mann, der gerade wenig Glück hat und sich dazu auch noch in die Fremdenführerin Giulia (Jasmine Trinca) verliebt, die kaum geneigt ist, ihn zu erhören, was seine geradezu aufdringlichen Bemühungen um sie jedoch nicht verhindert. Barbara (Margherita Buy) und Marco (Sergio Rubini) sind ein Paar in den mittleren Jahren, deren Urlaub und auch alltägliches Zusammenleben sich offensichtlich zu einem Nebeneinander mit häufigen Streitereien und seltenen Harmonien entwickelt haben. Die Polizistin Ornella (Luciana Littizzetto) wird Zeugin, wie ihr Mann eine andere Frau küsst, was sie zur rachsüchtigen, Männer verfolgenden Verkehrsfurie werden lässt, die letztlich selbst untreu wird. Goffredo (Carlo Verdone) schließlich wurde von seiner Frau verlassen und bemüht sich verzweifelt, diese persönliche Katastrophe zu überwinden, wobei ihm allerdings auch die einschlägige Ratgeberliteratur nicht helfen kann.

Ironisierend begleitet werden die Geschichten, die lose miteinander verknüpft sind, von Zitaten aus jenem Handbuch der Liebe. Klingt dieses für einen Kinofilm ausgefallene Konzept einzelner Episoden innerhalb eines kommentierenden Rahmens auch viel versprechend, so bleibt die Umsetzung doch ein amüsanter Klamauk mit den gängigen Klischees einer Liebesklamotte, die von aufflackernder, nicht berührender Ernsthaftigkeit durchsetzt ist.

Wo die Stärken dieses Films liegen, wissen sicherlich die Italiener, denn in Italien wurde Handbuch der Liebe / Manuale d‘ Amore vom Kinopublikum begeistert aufgenommen, von der Presse gefeiert, gar zwölf Mal für den Filmpreis Donatello nominiert sowie zwei Mal ausgezeichnet, und zwar für die schauspielerische Leistung von Margherita Buy und Carlo Verdone.

Handbuch der Liebe

Ginge es allein nach dem Titel, so verhieße der Film Handbuch der Liebe / Manuale d’Amore von vornherein wenig Gutes.
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Meinungen

brings · 07.07.2008

n schöner film sollte man mit seiner freundin schaun ;)

fiuman · 10.09.2006

einfach toll !!!

pedro · 27.07.2006

ein sehr einfühlsamer Film,voller Lebenslust und Komik.Die anderen Bewertungen(6.3./4.3.2006 sind meiner Meinung nach patologischer Natur

Ralfbalf · 06.03.2006

Schon nach 5 min. fingen erste innere Krämpfe an. Brechreiz kaum zurückzuhalten. Sinnlose Dialoge, das wohl das Schlimmste. Boykottiert diesen Film! Wehrt euch!

Patrick · 04.03.2006

Grottenschlechte Dialoge in unrealistischen Szenen vorgetragen begleitet von einer schrecklichen Filmmusik, die das Ganze ad absurdum führt ... Der erste Film, bei dem ich vorzeitig das Kino verlassen musste!!!

igel4you · 22.02.2006

Der Film hat noch sehr viel ungenutzes Potential. Schöne Musik. Einfach fallen lassen und das Gehirn auf eine reise schicken ;-))

· 15.02.2006

Unbedingt ansehen. Selten so viel Wahres in einem Film gesehen! Man wird sich immer wieder finden....