Wir verstehen uns wunderbar

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Je oller, desto doller

Alte Liebe – so weiß der Volksmund – rostet nicht. Auch in Antoine des Caunes’ beschwingtem Film Wir verstehen uns wunderbar! / Désaccord parfait ist es eine frühere Beziehung, die die beiden Betroffenen und ihre gesamte Umwelt in helle Aufregung versetzt.
Einst galten der Regisseur Louis Ruinard (Jean Rochefort) und die Schauspielerin Alice d’Abanville (Charlotte Rampling) als Glitzerpaar des großen europäischen Kinos. In den Siebzigern feierten die beiden gemeinsam Erfolge, kamen zu Oscar-Ehren und wurden von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeiert. Doch dann kam es zum Bruch zwischen den beiden – Hals über Kopf verließ die Schauspielerin den Regisseur ohne jede Erklärung, kehrte nach England zurück, heiratete einen reichen Lord und widmete sich nur noch dem Theater sowie der Erziehung ihres Sohnes aus der neuen Verbindung. Als Louis nun nach 30 Jahren während eines Drehs in London seiner ehemaligen Geliebten wieder begegnet –sie soll ihm den Britischen Filmpreis überreichen –, steht der Frauenheld sofort wieder in Flammen. Alice aber setzt sich gegen Louis’ fortwährende Flirtversuche erfolgreich zur Wehr – immerhin war es seine dauernde Untreue, die schließlich zum Bruch der Beziehung führte. Nur ganz langsam schmilzt das Eis zwischen den beiden, und als die alte Liebe endlich wieder neu entflammt ist, gibt es eine ganz Reihe an Widerständen zu überwinden. Denn ungestüme Leidenschaft im gesetzten Alter – das ist anscheinend immer noch ein eher seltenes und unerwünschtes Phänomen. Und so warten auf alle Beteiligten noch einige faustdicke Überraschungen, zumal nicht alles so ist, wie es scheint…

Bereits die (teilweise authentischen) Schwarzweiß-Bilder des Vorspanns machen es schnell klar – obwohl im Hier und Jetzt verankert, kokettiert Wir verstehen uns wunderbar! / Désaccord parfait deutlich mit der Nostalgie vergangener Tage. Die spritzigen und bissigen Dialoge erinnern teilweise an die besseren Tage der „Screwball Comedies“ von Regisseuren wie Howard Hawks, George Cukor, Frank Capra und Ernst Lubitsch und machen einfach Spaß, auch wenn nicht jeder Gag ein hundertprozentiger Treffer ist. Es ist Charlotte Rampling und Jean Rochefort aber deutlich anzumerken, wie viel Freude ihnen der Dreh dieses Films gemacht haben dürfte. Und der Funke zum Publikum springt über, zumal die ironischen und manchmal sogar zart melancholischen Seitenhiebe auf die kleinen und großen Hürden der Liebe – zumal jene im Alter – für manchen Aha-Effekt gut sein dürften. Bestes Unterhaltungskino im ganz klassischen und altmodischen Sinne.

Wir verstehen uns wunderbar

Alte Liebe – so weiß der Volksmund – rostet nicht. Auch in Antoine des Caunes’ beschwingtem Film Wir verstehen uns wunderbar! / Désaccord parfait ist es eine frühere Beziehung, die die beiden Betroffenen und ihre gesamte Umwelt in helle Aufregung versetzt.
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Meinungen

krakatau · 28.01.2008

wir waren am 27.1. in der Vorstellung. Von diesem wunderbaren Kino mal abgesehen, auch der Film war vergnüglich, voll überraschendem Humor und vergnüglichen Wendungen, und exzellent gespielt. Und besonders schön war, dass im Original, das wir hier gesehen haben, beide realen Sprachen - Englisch und Französisch - jeweils da waren und die Athmosrphäre der Ausstattung/Orte/Charakter noch unterstützt hat. Es hat uns sehr gut gefallen. An die ganz großen Klassiker (frz.Filme) kommt er allerdings nicht heran. Aber welcher heutige Film kann das schon...

Jogi · 01.01.2008

Ich habe den Film vor einigen Wochen in einer Sneak Preview gesehn.

Die beiden Hauptrollen sind gut besetzt und gespielt. Der Rest ist gutes Mittelfeld.

Der Film ist recht witzig erzählt. Er schafft es auch ein bisschen Französischen Flair aufzubauen. Allerdings hat der Film einige längen.

Er ist nicht herausragend aber wer Franz. Filme mag kann ihn sich ansehen. Aber wenn man ihn verpasst auch nicht schlimm.