V8 - Die Rache der Nitros

Eine Filmkritik von Falk Straub

Wo die schnellen Kerle wohnen

Vor zwei Jahren wechselte Buchautor und Regisseur Joachim Masannek die Sportart. Vom Bolzplatz (Die Wilden Kerle) verschlug es ihn auf die Schotterpiste. In V8 – Du willst der Beste sein schickte er vier Nachwuchsfahrer mit ihren selbstgebastelten Boliden ins Rennen. V8 – Die Rache der Nitros schaltet nun mühelos einen Gang höher.
Drei Monate sind vergangen, seit die Fahrer Robin (Samuel Jakob) und David (Georg Sulzer), die Mechanikerin Kiki Lilou (Klara Merkel) und die Promoterin Luca (Maya Lauterbach) in den Rennzirkus eingestiegen sind; ihr Ziel ist immer noch dasselbe. Die vier Kids wollen auf die Burg, jene geheime Rennstrecke, die alle Weltmeister der Geschichte hervorgebracht hat und zu der Erwachsene keinen Zutritt haben. In V8 – Du willst der Beste sein waren sie diesem Traum eine Reifenumdrehung näher gerückt, nun stehen neue Hindernisse in ihrem Weg.

Mit Vollgas bringt Joachim Masannek sein Publikum in einer Montagesequenz auf den neuesten Stand: Pan (Michael Gampe), der geheimnisvolle Talentscout der Burg, ist untergetaucht. Robin hat mit seinem Vater Rasmus (Heiner Lauterbach) gebrochen. Kommissar Habicht (Christoph Maria Herbst) hat Kiki Lilous Mutter (Mina Tander) und Davids und Lucas Vater (Adam Bousdoukos) ins Kittchen gesperrt. Einzig Angelina (Michelle Monballijn), die Mutter der Geschwister, steht den vier Freunden bei. Sie verstecken sich in den Hügeln vor der Stadt, um ungeachtet des Rennverbots ihrem Traum nachzujagen.

Der stark geraffte Einstieg mag noch etwas holpern. Ist dieses Schlagloch erst einmal umfahren, läuft der narrative Motor jedoch rund und schnell auf Hochtouren. Dieses Mal bekommt es das V8-Team mit den Rennfahrerinnen der Nitro-Freaks zu tun. Um sie zu schlagen, müssen sich Robin, David, Kiki Lilou und Luca zusammenraufen und ein Stück reifen. Auch ihre Beziehungen zueinander werden erwachsener. Erste Romanzen für kommende Teile klingen an, in denen sich die Mädchen selbstbewusst behaupten.

Was Spannung und Action betrifft, legt V8 – Die Rache der Nitros einen Blitzstart hin. In puncto Kulissen, Kostüme und Bildgestaltung distanziert der zweite Teil seinen gelungenen Vorgänger noch einmal um eine Wagenlänge. Der Regisseur hat ein untrügliches Gespür für Einstellungen, die im internationalen Vergleich locker mithalten können und nach der großen Leinwand verlangen. Genau dort passt Masanneks originäre wie originelle Welt hin. Es ist eine Welt mit realistischer Grundierung, hinter der etwas Verträumtes und Fantastisches schlummert. Eine Welt, in der Kinder frei, wild und ungestüm sein dürfen und dennoch verantwortungsbewusst bleiben. Mit diesem Antrieb kann es getrost in die nächste Runde gehen.

V8 - Die Rache der Nitros

Vor zwei Jahren wechselte Buchautor und Regisseur Joachim Masannek die Sportart. Vom Bolzplatz („Die Wilden Kerle“) verschlug es ihn auf die Schotterpiste. In „V8 – Du willst der Beste sein“ schickte er vier Nachwuchsfahrer mit ihren selbstgebastelten Boliden ins Rennen. „V8 – Die Rache der Nitros“ schaltet nun mühelos einen Gang höher.
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