Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows (2016)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Alles wie immer

Zwei Jahre nach dem Reboot sind die Turtles zurück. Größer, lustiger und noch spektakulärer sollte alles sein, aber das hat nicht verhindert, dass die 135-Millionen-Dollar-Produktion an der US-Kinokasse weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Die neue Reihe mit den Schildkröten-Ninjas folgt damit auch der alten Filmreihe – und das in mehr als einer Hinsicht.

Shredder, der New York zuvor in die Knie gezwungen hat, soll in ein anderes Gefängnis überstellt werden, wird jedoch vom Foot Clan befreit. Dabei kommt ein Teleportationsmechanismus zum Einsatz, der dem außerirdischen Krang gehört. Dieser braucht Shredders Hilfe, um das Tor zur Erde zu öffnen und diese erobern zu können. Die Turtles wiederum sind auf der Suche nach Shredder. Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo, die einst normale Schildkröten waren, aber durch das Ooze mutierten, müssen aber immer noch lernen, was es heißt, als Team zu kämpfen. Hilfe erhalten sie von dem Cop Casey Jones, der hinter zwei anderen Flüchtigen her ist, die von Shredder in Mutanten verwandelt wurden.

In den 1990ern war der erzählerische Sprung vom ersten zum zweiten Teil immens. Alle Düsternis wich einer schrillbunten Präsentation. Ähnlich verhält es sich nun auch, inklusive des Ooze als bewährter MacGuffin und den Mutanten Bebop und Rocksteady – Warzenschwein und Rhinozeros –, die in Diensten von Shredder stehen. Anders als damals versucht man nun aber, richtig zu klotzen. So wird der Fanfavorit Casey Jones eingeführt, während Shredder zum Stichwortgeber verkommt. Denn der eigentliche Schurke ist der außerirdische Krang, der den Turtles in ihrer Zeichentrickserie aus den 1980er Jahren häufig das Leben schwergemacht hat.

Tatsächlich fühlt man sich bei Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows häufig an diese Serie erinnert. Der Ernst ist einer gänzlich überdrehten Geschichte gewichen, die holprig erzählt ist, das aber mit reichlich Rabatz überdecken will. Das gelingt nur bedingt, da zu viele Figuren zu sehr in den Hintergrund rücken (April, Splinter, Shredder, Vern). Zudem verlässt man sich am Ende ganz und gar darauf, die Zuschauer mit einem CGI-Gewitter einlullen zu wollen, das noch dazu hektisch inszeniert wurde. Jonathan Liebesmans Nachfolger Dan Green hat die FX-Extravaganz deutlich schlechter im Griff.

Die Beats des Vorgängers werden dabei Stück für Stück wiederholt – bis hin zum großen Finale, das wieder über den Dächern von New York stattfindet. Recht viel mehr als ein aufgemotztes Remake des Vorgängers ist darum nicht herausgekommen. Das ist etwas mager, zumal nie echte Spannung aufkommen mag. Das liegt einerseits am überkandidelten Krang, andererseits an dem nervigen Rhino/Warzenschwein-Duo. Plötzlich befinden sich die Turtles in einer Welt, der der realistische Nährboden entzogen wurde. Alles ist überdreht und übersteigert, so dass es irgendwann zum Mutanten-Einerlei wird, aus dem die Turtles auch nicht mehr hervorstechen können.

Die interessanteste Figur ist somit noch der von Arrow-Star Stephen Amell gespielte Casey Jones. Und das will etwas heißen, denn mehr als eine Schema-F-Charakterisierung erhält er auch nicht. Anders als noch beim Erstling ist es diesmal schwerer, über die Schwächen hinwegzusehen, weil die Geschichte noch magerer ausgefallen ist. Sollte es einen dritten Teil geben – und sicher ist das nun wirklich nicht -, wäre es vielleicht gut, sich etwas mehr auf die Wurzeln der Reihe zu besinnen.
 

Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows (2016)

Zwei Jahre nach dem Reboot sind die Turtles zurück. Größer, lustiger und noch spektakulärer sollte alles sein, aber das hat nicht verhindert, dass die 135-Millionen-Dollar-Produktion an der US-Kinokasse weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Die neue Reihe mit den Schildkröten-Ninjas folgt damit auch der alten Filmreihe – und das in mehr als einer Hinsicht.

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