Shaun das Schaf: Der Film (2015)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Schafsköpfe unter sich

Nachdem das Schaf Shaun über vier Jahre hinweg seine skurrilen und lustigen Abenteuer im Fernsehen erlebt hat, folgt nun der Wechsel auf die große Leinwand. Dem Erfolgsrezept bleibt man dabei treu: Gesprochen wird nicht, zumindest nicht verständlich, und trotz einer durchgehenden Handlung ist das Ganze sehr episodisch.

Shaun setzt sich in den Kopf, dass die Schafe und er endlich mal einen freien Tag verdient haben. Man sorgt also dafür, dass der Farmer Schäfchen zählt, müde wird und damit Ruhe gibt. Die Schafe wollen daraufhin einen gemütlichen Tag vor dem Fernseher verbringen, aber der Hund sieht das anders. Es kommt, wie es kommen muss, das Chaos regiert, der Farmer gerät in die große Stadt, verliert sein Gedächtnis, wird Meisterfriseur und die Schafe suchen ihn, während ein Tierfänger hinter ihnen her ist. Also alles ganz normal.

Die Knetfiguren-Animation aus dem Haus Aardman ist auch hier wieder zutiefst charmant, die Geschichte selbst spritzig genug, um alle Altersstufen anzusprechen. Ein paar Gags zielen sogar direkt auf ein älteres Publikum ab, etwa der, als Shaun hinter Gitter kommt und einer Katze begegnet, die Hannibal Lecter nicht unähnlich ist. Mehrheitlich sind die Gags aber für alle Altersstufen verständlich.

Der vor allem auf Situationskomik und Slapstick setzende Film erinnert mit seiner Verweigerung, sich in Dialogen zu ergehen, sogar an die gute alte Zeit des komischen Kurzfilms. Es sind dabei Episödchen, die Shaun, aber auch der Farmer erleben. Im Grunde fühlt sich der Film an, als hätte man einfach eine Reihe von kurzen Episoden aneinandergehängt. Das ist nicht wirklich tragisch, sorgt aber auch dafür, dass der Erzählfluss ein wenig holprig erscheint. Dafür gibt es reihweise Momente, in denen man herzhaft schmunzeln muss. Shaun das Schaf – Der Film wartet nicht mit Schenkelklopferhumor auf, sondern atmet den Geist anderer Aardman-Produktionen. Er spielt in seiner eigenen Welt, in der Hunde aufrecht gehen, Schafe sich als Menschen verkleiden und Tierfänger mit futuristischen Waffen hantieren. Das ist skurril, das ist herrlich überdreht, das ist britisch schräg.

Shaun das Schaf – Der Film ist eine würdige Fortführung der Fernsehserie, ein Spaß für die ganze Familie, bei der Sehen und Staunen mehr gefragt ist als Verstehen. Kein Wunder, das Kauderwelsch, dass die Menschen hier sprechen, bleibt mysteriös. Vermutlich soll das den Zuschauer in die Lage der Schafe versetzen, für die das Gebrabbel so klingen dürfte …
 

Shaun das Schaf: Der Film (2015)

Nachdem das Schaf Shaun über vier Jahre hinweg seine skurrilen und lustigen Abenteuer im Fernsehen erlebt hat, folgt nun der Wechsel auf die große Leinwand. Dem Erfolgsrezept bleibt man dabei treu: Gesprochen wird nicht, zumindest nicht verständlich, und trotz einer durchgehenden Handlung ist das Ganze sehr episodisch.

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Meinungen

Leopold · 18.04.2015

Es war ein sehr sehr toller Film! Ich fant die Szene im Resturant so witzig.Die Dummheit der Schafe war zum tot lachen

Mesut Ol · 06.04.2015

Ein sehr sehenswerter Film! Mich überraschten diverse Filmzitate.Ausserdem herrlich skurril-subtiler englischer Humor.Auch
die Ausstattung ist liebevoll und unglaublich detaillert (very british!).
Dem Film sieht man den Spass an, der bei der Produktion herrschte.
Grossartig auch die Seitenhiebe auf die Marotten und Macken der modernen Gesellschaft (besonders der Handywahn...).Dies alles erschliesst sich den kleinen Zuschauern nicht unbedingt, dafür kann der erwachsene Kinogänger umso mehr entdecken.
Kurz: Familienfilm at its best, aber nie derb-kindisch!

LEON MÜLLER · 03.04.2015

DER SCHLUS WAR NICH SOH TOLL