Prestige – Die Meister der Magie (2006)

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Im Reich der Illusionen

Film und Magie haben einiges miteinander zu tun: Es sind in beiden Fällen die Macht der Illusionen und die optischen Tricks, die den Eindruck entstehen lassen, das Gezeigte entspreche der Realität, wie wir sie kennen. Im günstigsten Fall kann ein Film mit all seinen Tricks und Doppelbödigkeiten Menschen verzaubern, seine Zuschauer in den Bann ziehen und sie dazu bringen, den Wendungen – so unwahrscheinlich und unmöglich sie auch sein mögen – bedingungslos zu folgen. Kein Wunder also, dass Christopher Nolan, der sich seit jeher in seinen Filmen auch für Phänomene wie Täuschung und Wahrnehmung interessiert hat, sich in seinem neuen Film Prestige – Die Meister der Magie / The Prestige der Welt des Bühnenzaubers zuwendet und daraus ein doppelbödiges Werk schafft, das immer wieder auch auf die Magie des Films rekurriert.

Der Film spielt um das Jahr 1900 in London – also just zu jenem Zeitpunkt, an dem auch der Siegeszug der bewegten Bilder auf Zelluloid begann. Auf den Bühnen der britischen Metropole kämpfen verschiedene Zauberer und Magier um die Gunst des sensationsgierigen Publikums. Vor allem die Show des Magiers Robert Angier (Hugh Jackman) erfreut sich großer Beliebtheit, da jener mit einem großen Showtalent gesegnet ist. Einer seiner erbittertsten Konkurrenten, der Illusionist Alfred Borden (Christian Bale), steht wegen seiner eher ungelenken Performance anfangs eher im Schatten Angiers. Dann aber wendet sich das Blatt, als Bordon mit „The Transported Man“ eine verblüffende Nummer präsentiert, die schnell zur Sensation wird. Eifersüchtig setzt Angier nun alles daran, hinter den Trick zu kommen, mit dem sein Konkurrent das Publikum in seinen Bann zieht. Zu diesem Zweck setzt er sogar seine Bühnenpartnerin und Geliebte Olivia (Scarlett Johansson) ein, die Bordens Geheimnis ausspionieren soll. Dank eines Hinweises von Olivia macht sich Angier schließlich sogar auf die beschwerliche Reise in die USA, um den genialen Wissenschaftler Nikola Tesla (David Bowie) zu treffen, von dem er sich Aufschluss über das Geheimnis seines Konkurrenten erhofft. Der weiß allerdings auch keinen Rat, erklärt sich aber immerhin dazu bereit, eine Maschine zu konstruieren, mit der Bordens Nummer imitiert werden kann. Zurückgekehrt nach London arbeitet Angier fortan wie besessen nur noch an einem Ziel – er will Borden bloßstellen und sich selbst wieder an die Spitze der Zunft der Illusionisten katapultieren. Es beginnt ein verbissener Kampf um die Gunst des Publikums und um die perfekte Illusion – ein Wettstreit der Magier, der einiges an überraschenden Wendungen bereit hält…

„Schauen Sie auch genau hin?“ Mit dieser Frage eröffnet der Kinomagier Christopher Nolan seinen streckenweise atemberaubenden Reigen um die Macht der Magie, der nicht nur vom Duell zweier Illusionisten erzählt, sondern auch immer wieder auf der Metaebene die Doppelbödigkeit jeder Illusion – also auch jener des Mediums Film – thematisiert. Prestige – Die Meister der Magie / The Prestige ist trotz kleiner Enttäuschungen der gelungene Auftakt eines neuen Kinojahres, das uns hoffentlich viel Magie und reichlich Verzauberung bescheren wird – auch wenn sich mancher Trick lediglich als Mätzchen eines überaus begabten Taschenspielers und Illusionisten herausstellen wird. Doch das ist nun wirklich Jammern auf verdammt hohem Niveau.
 

Prestige – Die Meister der Magie (2006)

Film und Magie haben einiges miteinander zu tun: Es sind in beiden Fällen die Macht der Illusionen und die optischen Tricks, die den Eindruck entstehen lassen, das Gezeigte entspreche der Realität, wie wir sie kennen.

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Meinungen

· 18.04.2007

hallo ,ich wollte noch meine kritik zu prestige abgeben.ganz grosses kino.tolle atmosphäre,charismatische schauspieler.wird zumschluss immer spannender.nur bowie sieht mit dem schnurrbart blöd aus.überhaupt haben sie bis auf wenige ausnahmen eine gute filmauswahl.mir fällt auch auf,dass ihre filme im tip-magazin nicht selten mit sehenswert bewertet werden.m.f.g,t.h.

Rene · 04.01.2007

Wer ohne Erwartungen in diesen Film geht, wird sicher nicht enttäuscht - wer Spannung erwartet, wird es auf jeden Fall. Der Film ist gut gemacht, jedoch wird dem Zuschauer bereits nach der Hälfte des Films klar, wie das Ende aussieht. Selten habe ich einen derartig vorhersehbaren Film gesehen.