Night of the Living Deb

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die Zombie-Apokalypse kann amüsant sein, wenn man verliebt ist …

Zombie-Komödien gab es in den vorigen Jahren reichlich. Auch solche, die romantische Elemente in den untoten Fokus rückten. Viel Neues ist dementsprechend von Night of the Living Deb nicht zu erwarten, aber diese Mixtur aus Shaun of the Dead und Nie wieder Sex mit der Ex ist auf ihre unschuldig-alberne Art und Weise amüsant.
Deb und Ryan wachen nach einem One-Night-Stand auf. Sie ist ganz heiß auf ihn, er will am 4. Juli nur zu seiner Familie und seiner Verlobten. Eigentlich sollten sich ihre Wege also gleich wieder trennen, aber die Zombie-Apokalypse kommt ihnen dazwischen. Nun müssen sie zusammenarbeiten, um erst zu seiner und dann zu ihrer Familie zu kommen. Wenn das mal gut geht …

Einiges funktioniert in diesem Film ganz gut, allen voran Maria Thayer als ewig quasselnde Deb, die sich so sehr eine Beziehung mit Ryan wünscht, dass sie fast jedes seiner Worte gänzlich falsch interpretiert. Der Gag wird zwar einigermaßen totgeritten, die sympathisch-quirlige Art des Rotschopfs macht aber viel wett. Zudem profitiert der Streifen von einer ökonomisch kurzen Laufzeit von weniger als 80 Minuten. Längen kommen so nur in erträglicher Form vor.

Man merkt dem Streifen einfach an, dass das Skript etwas Arbeit benötigt hätte. Zu häufig werden Szenen über Gebühr strapaziert. Das fällt vor allem dann auf, wenn die Protagonisten im Auto sitzen und die sich daraus entspinnenden Dialoge die Szene unnötig aufblähen. Weniger wäre hier mehr gewesen. Eine stärkere Konzentration auf das Essenzielle hätte Wunder gewirkt, aber ein Mehr an Geschichte wäre dazu vonnöten gewesen. Die ist wiederum eigentlich recht dünn, aber dafür wird wenigstens mit den Klischees des Genres gespielt.

Nicht jeder Dialog sitzt, besonders authentisch erscheinen die Figuren in ihrem Handeln auch nicht, aber Night of the Living Deb nimmt sich ohnehin nicht ernst – und das beginnt schon beim so abstrusen wie genialen Titel. Programm ist der ohnehin nicht. Deb lebt zwar, aber nachts spielt die Geschichte kaum. Das hebt den Streifen wohltuend von anderen Horror-Heulern ab, die gerne die Finsternis der Nacht nutzen, um etwas Spannung heraufzubeschwören. Spannend im eigentlichen Sinne des Wortes ist diese Horrorkomödie aber eh nicht. Das ergibt sich auch daraus, dass kaum musikalische Untermalung vorhanden ist.

Dafür gibt es viel zu schmunzeln, wobei in Sachen Humor auch reichlich tiefgestapelt wird. Kurz gesagt, für keinen noch so billigen Gag ist man sich hier zu schade. Aber auch das trägt dazu bei, den günstig produzierten Film sympathisch werden zu lassen.

Night of the Living Deb

Zombie-Komödien gab es in den vorigen Jahren reichlich. Auch solche, die romantische Elemente in den untoten Fokus rückten. Viel Neues ist dementsprechend von „Night of the Living Deb“ nicht zu erwarten, aber diese Mixtur aus „Shaun of the Dead“ und „Nie wieder Sex mit der Ex“ ist auf ihre unschuldig-alberne Art und Weise amüsant.
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