Mullewapp - Eine schöne Schweinerei

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die Jagd nach der Torte

Sieben Jahre ist es her, seit Waldemar, Franz, Johnny und all die anderen Tiere in Mullewapp Freunde wurden. Seitdem arbeitete man an einem neuen Abenteuer, in dem sich die Tiere des Bauernhofs nicht mehr zusammenraufen müssen, sondern einander längst in inniger Freundschaft ergeben sind.
Waldemar hat Geburtstag – am nächsten Tag, weswegen er seine Torte heute noch nicht bekommt. Sie ist eine Überraschung, auch wenn das Schwein längst davon weiß. Aber er kann sich ja gedulden und mit seinen Freunden, dem Hahn und der Maus, Rad fahren. Das Wildschwein Horst von Borst lässt sich überfahren, um so nach Mullewapp zu kommen, wo er sich nicht nur bewirten lässt, sondern auch versucht, der Torte habhaft zu werden. Doch dafür muss er Waldemar, Franz und Johnny loswerden.

Die Übertragung vom Bilderbuch zum Film ist gelungen. Insbesondere da es den Machern geglückt ist, auf knapp 80 Minuten eine in sich stimmige, stringente Geschichte zu erzählen, die über eine episodische Struktur hinausgeht – wie es sie bei der Serie Geschichten aus Mullewapp gibt –, aber so einfach gehalten ist, dass auch die jüngsten Zuschauer nicht überfordert werden.

Der mit dem Prädikat „Besonders Wertvoll“ ausgezeichnete Film ist simpel gehalten – sowohl in der Erzählweise als auch in den Botschaften. Er zelebriert das Band der Freundschaft und wirkt damit positiv auf die kleinen Zuschauer, die das Leben auf dem Bauernhof auch auf ihr eigenes Leben übertragen können.

Dazu kommt, dass es mit Wildschwein Horst von Borst einen verschlagenen Schurken gibt, der für die dramatischen Elemente sorgt. Die sind aber nie so stark gezeichnet, dass Kinder überfordert werden würden, da die Macher sehr genau darauf geachtet haben, die ernsthaft anmutenden Momente sofort mit viel Humor aufzubrechen. Das ist für ein junges Publikum natürlich spannend, während die älteren Begleiter sich an der liebevollen Animation und den kleinen Nebengags erfreuen können. Generell gilt, dass Mullewapp von sehr diversen Figuren bevölkert ist. Hier findet jeder einen Liebling, so etwa die vier Ninja-Küken, die auch eine besondere Form des Karate pflegen.

Die 3D-Animation ist nicht wirklich auffällig. In die Tiefe wirkend wird der vordere Bereich einfach ausgespart. Man lässt sich hier viele Möglichkeiten entgehen, für die jungen Zuschauer einen echten Mehrwert zu bieten. Die Stimmbesetzung ist exzellent – hier sind einige Stars am Werk, die wohl auch gewählt wurden, um für das ältere Publikum einen zusätzlichen Reiz zu schaffen. Ein besonderes Highlight ist Christian Ulmen als Biber Benny Blauholz.

Mullewapp – Eine schöne Schweinerei ist ein schön gemachter Kinderfilm, der Themen aufgreift, mit denen die Kleinsten etwas anfangen können, der aber auch reichlich Humor und Slapstick bietet, so dass die Zeit wie im Flug vergeht.

Mullewapp - Eine schöne Schweinerei

Sieben Jahre ist es her, seit Waldemar, Franz, Johnny und all die anderen Tiere in „Mullewapp“ Freunde wurden. Seitdem arbeitete man an einem neuen Abenteuer, in dem sich die Tiere des Bauernhofs nicht mehr zusammenraufen müssen, sondern einander längst in inniger Freundschaft ergeben sind.
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Meinungen

Katrin · 12.07.2016

Ich muss leider widersprechen: für die ganz Kleinen ist es nicht unbedingt was. Meinem fast vierjährigen Sohn waren die Wildschweine zu böse und die Reise der Freunde zurück nach Mullewapp zu aufregend. Und es ist auch wirklich viel, was ihnen da passiert.