Max Minsky und ich

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Wunderkinder, Himmelsforscher und das ganz normale Leben

Die 13-jährige Nelly (Zoe Moore) aus Berlin ist eine Musterschülerin, wie sie im Buch steht – in allen Fächern mit Ausnahme von Sport hat sie eine Eins im Zeugnis stehen und für das Mädchen steht bereits fest, dass sie einmal Astronomin werden wird. Doch Nelly hat ein außergewöhnliches Idol, und das ist genau ihr Problem: Sie schwärmt für den luxemburgischen Prinzen Edouard und als sie erfährt, dass dieser die Schirmherrschaft für ein Basketballturnier übernommen hat, fasst sie den Entschluss, ins Basketballteam zu kommen, um ihrem Schwarm endlich einmal zu begegnen. Zum Glück gibt es Max Minsky (Emil Reinke), einen Jungen aus der Nachbarschaft, der eine Basketball-Kanone ist. Und da seine schulischen Leistungen zu wünschen übrig lassen, fädelt die gewitzte Nelly mit Max’ allein erziehender Mutter Melissa (Susanna Simon) einen komplizierten Deal ein: sie hilft Max bei den Schulaufgaben – für die Hochbegabte ein Klacks –, während Max ihr beibringt, wie man richtig gut Basketball spielt.
Nellys Eltern Benny (Jan Josef Liefers) und ihre aus New York stammende jüdische Mutter Lucy (Adriana Altaras) sehen die Aktivitäten ihrer Tochter allerdings mit gemischten Gefühlen, immerhin steht die Bat Mitzwa unmittelbar bevor. Als Nelly wegen ihrer Unaufmerksamkeit aus dem Hebräisch-Unterricht geschmissen wird, ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: Lucy und Nelly überwerfen sich, und als dann auch noch die Ehe von Nellys Eltern wegen einer Affäre Bennys mit Melissa in die Brüche geht, ist das Chaos perfekt: Ganz schön viel für ein Mädchen, das gerade erst dabei ist, erwachsen zu werden…

Basierend auf dem im Jahre 2003 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Buch Prinz William, Maximilian Minsky und ich von Holly-Jane Rahlens erzählt die Regiedebütantin Anna Justice auf einfühlsame Weise von den Nöten der Pubertät, von der ersten Liebe und von den zwangsläufigen Auseinandersetzungen mit den Eltern. Im Falle von Nelly ist es vor allem ihre anstrengende Mutter, mit der die hoch begabte Schülerin aneinander gerät: Obwohl die angehende Astronomin mit Gott nichts am Hut hat, soll sie nach dem Willen Lucys unbedingt ihre Bat Mitzwa feiern und damit die jüdischen Traditionen fortsetzen – die Wünsche des Kindes sind dabei vollkommen unwichtig. In diese durchaus kritische Zeichnung der Welt der Erwachsenen fügt sich auch die Trennung der Eltern nahtlos ein, die keineswegs unvermutet kommt, sondern von Anfang an in den Figuren angelegt ist.

Trotz all der alltäglichen Sorgen und sehr realen Nöte aber verliert der Film nie seinen beinahe träumerischen Unterton. Sehenswert ist es auch, wie die jungen Schauspieler neben gestandenen Größen des Fachs wie Jan Josef Liefers, Adriana Altaras und Monica Bleibtreu mit Bravour bestehen können. Und als Schmankerl obendrauf zeichnet der Film noch eine sehenswerte Studie jüdischen Lebens in Berlin – ein bislang unbekannter, aber beachtlicher Kniff, der dem Film eine zusätzliche Note verleiht.

Max Minsky und ich

Die 13-jährige Nelly (Zoe Moore) aus Berlin ist eine Musterschülerin, wie sie im Buch steht – in allen Fächern mit Ausnahme von Sport hat sie eine Eins im Zeugnis stehen und für das Mädchen steht bereits fest, dass sie einmal Astronomin werden wird.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

· 18.09.2007

ich finde den film super !!!beide spielen ihre rolle sehr gut!