Erpressung - Wie viel ist deine Familie wert? (2017)

Eine Filmkritik von Falk Straub

Mittelmaß in der Karibik

Vier Jahre nach seiner Komödie Garbage über zwei Müllmänner in Hollywood schickt Regisseur und Drehbuchautor Phil Volken Eion Bailey als Arzt in einen kriminellen Familienurlaub in die Karibik. Erpressung – Wie viel ist deine Familie wert? erscheint in Deutschland direkt auf DVD und Blu-ray.

Hätte sich Kevin Riley (Eion Bailey) von seinem Nachbarn Lucas (Jack Wallace) doch nur zeigen lassen, wie er seinen Rasenmäher wieder flott bekommt! Auf diese bittere Pointe ließe sich Phil Volkens Thriller zusammenfassen, wenn man ihm Übles wollte. Denn Volkens Protagonist weiß als Chirurg zwar, wie er Herzen repariert, hat für alles Mechanische aber kein rechtes Händchen. Und als er wenige Tage später im Familienurlaub auf den Bahamas mit seiner Frau Julie (Bethany Joy Lenz) und seinem Sohn Andy (Mauricio Alemañy) nicht mehr von einer einsamen Insel kommt, stellt er selbst lakonisch fest, dass der Antrieb des geliehenen Bootes, der seinen Dienst versagt, im Grunde ein Rasenmähermotor sei. Im Angesicht des Verdurstens naht unverhofft Rettung. Doch die Fischer Miguel (Barkhad Abdi) und Jorge (Jorge Cabrera) bieten ihre Hilfe nur gegen Bares an und lassen Julie und Andy zurück. Um seine Familie zu retten, muss Kevin zurück im sicheren Hafen eine Million US-Dollar auftreiben.

Nun ist Erpressung durchaus besser als diese bittere Pointe, aber eben auch nicht so gut, dass es einer Kinoauswertung bedurft hätte. Volkens Werk ist im besten wie im schlechtesten Sinne Mittelmaß und damit in der DVD-Abteilung genau richtig aufgehoben. Das fängt bei den Schauspielern an, die zwar solide Arbeit abliefern, aber nie so recht über Fernsehniveau hinauskommen. Hauptdarsteller Eion Bailey fehlt schlicht das Format für die große Leinwand. Danny Glover und Barkhad Abdi, der für seine Rolle in Captain Phillips für einen Oscar nominiert war, sind zugkräftige Namen. Doch während der eine seine besten (Lethal-Weapon-)Tage längst hinter sich hat, reicht der andere an die vergangene Glanztat nicht heran. In Helge Gerulls Kameraarbeit, die die Schönheit der Karibik in viel zu hastigen, seltsam fahlen Bildern einfängt, setzt sich das Mittelmaß ebenso fort wie in Volkens Drehbuch, das zu großen Teilen nur deshalb funktioniert, weil Erpressungsopfer und Ermittler allesamt viel zu überzogen reagieren, anstatt kurz durchzuschnaufen und den Verstand einzuschalten.

Im Bonusmaterial der DVD, das neben dem obligatorischen Trailer und einer Bildergalerie vom Set auch ein kurzes Making-of enthält, erklärt Phil Volken seinen Anspruch. Er habe eine Geschichte erzählen wollen, die Zuschauer rund um den Globus anspreche und zu keinem Zeitpunkt langweile. Ersteres ist ihm mit dem Alptraum eines jeden Familienvaters gelungen. Langeweile hingegen macht sich ab und an trotz aller überkonstruierter Atemlosigkeit breit. Im Grunde will Erpressung wie das im Film gezeigte Speedboot sein, hat dazu allerdings nur einen Rasenmähermotor zur Verfügung.
 

Erpressung - Wie viel ist deine Familie wert? (2017)

Vier Jahre nach seiner Komödie „Garbage“ über zwei Müllmänner in Hollywood schickt Regisseur und Drehbuchautor Phil Volken Eion Bailey als Arzt in einen kriminellen Familienurlaub in die Karibik. „Erpressung – Wie viel ist deine Familie wert?“ erscheint in Deutschland direkt auf DVD und Blu-ray.

  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Claudia · 24.02.2021

Selten so etwas schlechtes gesehen. Inhaltlich und schauspielerisch absolut nervig und dazu diese unkontrollierte, völlig nervtötend Kamera. Wer sich nicht vorstellen kann, daß ein Film weh tun kann sollte sich diesen Abgrundtief schlechten Streifen anschauen. Das Wort Film verdient dieses Machwerk nicht!

Daniel Bertzs · 12.02.2022

Haben sie ein schlechten tag gehabt den das ist das einzige was schlecht sein könnte und natürlich noch ihr leben aber was ich sagen möchte das ist der beste und spannendste film den ich mir jemals angesehen habe.

lg