Einmal Mond und zurück

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Der Traum vom Weltraum

Die spanische Produktion Einmal Mond und zurück kann es in Sachen Animation nicht mit den ganz großen Konkurrenten aus den USA aufnehmen. Ein bisschen einfach geraten ist sie, gefällig aber auch – und das umso mehr, weil man hier eine Geschichte erzählt, die auch mehrheitlich als Live-Action-Film funktioniert hätte.
Der zwölfjährige Mike Goldwing möchte gerne seinen Vater und seinen Großvater miteinander aussöhnen – die beiden sprechen seit gut 40 Jahren kaum miteinander, nachdem der alte Goldwing als Astronaut von der letzten Mond-Mission zurücktreten musste. Nun hat sein Sohn Scott die Chance, zum Mond zu fliegen und soll mit seinem alten Herrn zusammenarbeiten, aber der Millionär Richard Carlson will die Mond-Mission verhindern, da er selbst zum Erdtrabanten fliegen und ihn privatisieren will. Nach einigen Irrungen und Wirrungen sind es schließlich Opa Frank, Mike und seine Freundin Amy, die zum Mond fliegen, um dort zu beweisen, dass die erste Mond-Landung kein Betrug war.

Nach Tad Stones – Der verlorene Jäger des Schatzes ist dies das neueste Animationsprojekt von Enrique Gato – und ein gewaltiger Schritt nach vorne. Bemerkenswert ist dabei, dass Einmal Mond und zurück eine Geschichte erzählt, die sich wohltuend von der amerikanischen Konkurrenz abhebt. Einerseits, weil man hier auf „echte“ Menschen als Hauptfiguren setzt – abgesehen von den schrägen Erlebnissen der Eidechse Igor –, andererseits, weil die Geschichte zwar einfach gestrickt ist, aber tatsächlich für alle Altersgruppen funktioniert.

Natürlich zweifelt man als erwachsener Zuschauer nie am Ausgang der Geschichte, diese kindgerechte Version von Der Stoff, aus dem die Helden sind weiß aber zu gefallen, weil sie neben den ganz klaren Science-Fiction-Elementen und dem megalomanen Schurken eben auch sehr gut den Traum vom Weltraum illustriert. Den Wunsch, dort hinauszugehen, die Menschheit voranzubringen, vielleicht Neues zu entdecken. All das transportiert Einmal Mond und zurück, während er zugleich eine süße, aber schöne Familiengeschichte erzählt, die bisweilen sogar erstaunlich reif ist, wenn man miterlebt, wie Väter und Söhne nicht miteinander reden – und das nach all den Jahren bitterlich bereuen.

Das verleiht dem Streifen eine erstaunliche Tiefe, die man bei einem Animationsprojekt dieser Art wirklich nicht erwartet hätte. Generell überrascht das Werk aber dadurch, dass eben nicht auf skurrile Figuren und schräge Geschichten gesetzt, sondern eine sehr plausible Geschichte erzählt wird. Die Adelung eines jeden Animationsfilms ist die Feststellung, dass er – mit kleineren Änderungen – auch als echter Film mit richtigen Schauspielern funktioniert hätte. Hier trifft das zu. Einmal Mond und zurück ist sehenswertes Science-Fiction-, Animations- und Familienkino für Zuschauer jedes Alters.

Einmal Mond und zurück

Die spanische Produktion „Einmal Mond und zurück“ kann es in Sachen Animation nicht mit den ganz großen Konkurrenten aus den USA aufnehmen. Ein bisschen einfach geraten ist sie, gefällig aber auch – und das umso mehr, weil man hier eine Geschichte erzählt, die auch mehrheitlich als Live-Action-Film funktioniert hätte..
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