Die Vampirschwestern 3 - Reise nach Transsilvanien

Eine Filmkritik von Bianka Piringer

Sanfter Grusel im Land hinter den Wäldern

Die Welle der Vampirfilme und -romane flaut allmählich ab und so wird es auch für die hübsche Kinderfilm-Trilogie Die Vampirschwestern Zeit, zum Abschluss zu kommen. Außerdem bleibt auch für die jungen Fans der ersten beiden Filme von 2012 und 2014 die Zeit nicht stehen, ebenso wenig wie für die beiden Hauptdarstellerinnen Laura Roge und Marta Martin. Zu Beginn der Trilogie waren ihre Filmcharaktere, die Zwillingsschwestern Dakaria, genannt Daka, und Silvania, zwölf Jahre alt. Im dritten Film nach der Buchreihe von Franziska Gehm sind die Halbvampir-Mädchen den Kinderschuhen entwachsen.
Silvania und Daka sind so verschieden wie ihre Eltern. Die sanfte Silvania kommt mehr nach ihrer Mutter Elvira (Christiane Paul), einer Menschenfrau, während Daka wild und ungestüm ist und schon immer lieber unter Vampiren leben wollte. Vampirvater Mihai – von Stipe Erceg mit großem Spaß am diabolischen Unterton gespielt — ernährt sich von Blutkonserven. Vor vier Jahren hatte sich die Familie entschieden, aus Transsilvanien ins deutsche Städtchen Bindburg zu ziehen und dort eine bürgerlich-menschliche Existenz mit Reihenhäuschen zu führen. Der Reiz der ersten beiden Filme bestand vor allem darin, das Gefühl des Fremd- und Andersseins, wie es alle Kinder kennen, die jemals die Schule oder den Wohnort wechseln mussten, auf lustige Weise mit dem Vampirthema zu verknüpfen.

Die lockere, freche Individualität dieser Familie fällt in der spießigen Siedlung stark auf. Aus Sicht der Zuschauer ist das wohltuend, aus Sicht des Ordnungsfanatikers und Vampirjägers Dirk van Kombast (Michael Kessler) im Haus nebenan ein permanenter Affront. Jetzt als Teenager haben die Zwillinge ihre Gefühle nicht so gut im Griff, so dass selbst die umgängliche Silvania schon mal jemanden mit dem „heißen Blick“ ansengt. Und dann belegt sie auch noch ihre streitenden Eltern mit einem Hypnosezauber, den sie nicht wieder rückgängig machen kann. Für den Rest des Films, den Tim Trachte inszeniert hat, sind Mihai und Elvira zu nichts zu gebrauchen: Sie haben sich innerlich in Kinder verwandelt, die immer nur spielen wollen.

Silvania und Daka müssen hilflos mit ansehen, wie die böse Vampirkönigin Antanasia (Jana Pallaske) aus Transsilvanien auftaucht und ihr einjähriges Brüderchen entführt. Daka schwingt sich kurzentschlossen in die Lüfte, um Antanasia heimlich zu folgen. Silvania reist ihr nach Menschenart mit dem Bus nach, begleitet von Dirk van Kombast, der immer noch nicht weiß, dass seine Nachbarn Vampire sind. Die Zuschauer dürfte es freuen, dieses mysteriöse Transsilvanien endlich kennenzulernen. Aber so richtig bedrohlich wirkt die Vampirkönigin nicht und der versöhnliche Kurs der Geschichte stürzt sie bald in einen etwas unglaubwürdigen Rollenkonflikt. Vor allem hat die wilde Herrscherin die Funktion, als Dakas Idol zu dienen. Ihre zwei Palastwächter an der Pforte ergeben ein gelungenes komödiantisches Duo mit ihrer schrägen Eigenart, die ein bisschen an The Rocky Horror Picture Show erinnert.

Der bislang arg als tollpatschig-spießige Witzfigur karikierte Dirk van Kombast wächst hier über sich hinaus und mutiert zeitweilig zu einer unerschrockenen Indiana-Jones-Figur. Die Actioneinlagen, die Streifzüge durch eine dunkle Höhle und das Vampirschloss sind ansprechend gestaltet und kommen ohne Übertreibungen und grelle Töne aus. Das gilt auch für den gut gelaunten, beschwingten Dialogwitz. Wenn Silvania und Daka am Ende fröhlich in die Kamera winken, möchte man am liebsten zurückwinken, weil diese pfiffige, ideenreiche Kinderfilm-Trilogie Spaß gemacht hat.

Die Vampirschwestern 3 - Reise nach Transsilvanien

Die Welle der Vampirfilme und -romane flaut allmählich ab und so wird es auch für die hübsche Kinderfilm-Trilogie „Die Vampirschwestern“ Zeit, zum Abschluss zu kommen. Außerdem bleibt auch für die jungen Fans der ersten beiden Filme von 2012 und 2014 die Zeit nicht stehen, ebenso wenig wie für die beiden Hauptdarstellerinnen Laura Roge und Marta Martin.
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