Die Trauzeugen AG

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Wer keine Freunde hat, der kauft halt welche

Es gab ja eigentlich schon alles. Date-Gurus, die Männern helfen, bei Frauen anzukommen, Sekretärinnen, die für ihren Boss die Ehefrau spielen, Fremde, die ganze Familien darstellen. Da passt es gut, dass man sich auch einen Trauzeugen zulegen kann, wenn die Finanzen stimmen. Was als formelhaftes Kino erscheint – und es natürlich auch ist – erweist sich aber zumindest als routinierte Unterhaltung.
Doug (Josh Gad) ist erfolgreich, vermögend, nicht besonders gutaussehend, aber mit einer Frau an seiner Seite, die ein Typ wie er eigentlich nicht kriegen sollte. Gretchen (Kaley Cuoco) bereitet die Hochzeit vor, aber Doug konnte noch immer nicht seinen Trauzeugen benennen. Weil er keine Freunde hat. Einem solchen Problem kann man jedoch abhelfen. Denn Jimmy (Kevin Hart) bietet einen speziellen Service an, um Einzelgänger bei ihrer Hochzeit besser dastehen zu lassen. Doug ist aber eine besondere Herausforderung: Für ihn müssen auch noch eine Reihe von Freunden gefunden werden. Es soll das ganz große Ding werden, aber kann Jimmy das durchziehen? Und wichtiger noch, ist auch Doug dazu bereit?

Wer Kevin Hart kennt, der weiß, dass der subtile Humor seine Art nicht ist. Er ist eine Schnodderschnauze, ein quirliger Tausendsassa, der auch als Jimmy immer am Rotieren ist. Das mag nicht jedem gefallen, wer es jedoch mag, befindet sich inmitten eines Films, der das Rad nicht neu erfindet, aber viele Lacher zu bieten hat. Der Humor geht natürlich eher in Richtung Slapstick und Situationskomik, funktioniert aber im Kontext dieser Geschichte sehr gut. Und nicht nur das, ein bisschen Herz und Botschaft gibt es auch.

Denn natürlich geht es auch und besonders darum, sich selbst treu zu bleiben, sich nicht zu verbiegen und nie aufzugeben, nach dem Bestmöglichen im Leben zu streben. Man mag in die Vorstellung verliebt sein, dass eine tolle Frau einen liebt, aber reicht das auch für ein gemeinsames Leben? Fragen wie diese werden in Die Trauzeugen AG natürlich eher unterschwellig gestellt, denn in erster Linie soll der Film die Lachmuskeln anregen. Das gelingt ihm, insbesondere auch darum, weil die Figuren einerseits sympathisch, aber auch ziemlich schräg sind. Die bunte Truppe, die als Dougs Freunde herhalten muss, lässt nicht nur seine Frau-in-spe schlucken.

Dazu kommen irre Situationen – Feuer am Esstisch, die brachiale Flucht vor der Polizei, ein Footballspiel gegen alte Säcke –, die ganz und gar auf krachende Kalauer und wüste Situationskomik gebügelt sind. Das kann man natürlich als formelhaftes Kino Hollywoodscher Machart verabscheuen, oder einfach eine gute Zeit haben.

Die Trauzeugen AG

Es gab ja eigentlich schon alles. Date-Gurus, die Männern helfen, bei Frauen anzukommen, Sekretärinnen, die für ihren Boss die Ehefrau spielen, Fremde, die ganze Familien darstellen. Da passt es gut, dass man sich auch einen Trauzeugen zulegen kann, wenn die Finanzen stimmen.
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